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Ein Stiller Augenblick – Innsbruck In Den 1950ern

Ein stiller Augenblick – Innsbruck in den 1950ern

Dieses Foto des Innsbrucker Fotografen Jörg Thien fängt mehr als nur ein Spiel ein, es konserviert einen Moment städtischen Alltags, der heute längst vergangen scheint. Zwei Kinder, warm eingepackt in dicken Mänteln und gestrickten Hauben, lehnen an einem Hauseck. In den Händen halten sie Reifen – vermutlich ausrangierte Fahrradfelgen, ein beliebtes Spielzeug der Nachkriegszeit.

Der Blick der Kinder ist ernst, fast fordernd. Es ist keine gestellte Szene, keine Inszenierung. Ihre roten Wangen, die abgewetzten Schuhe und der raue Putz an der Wand erzählen von einer Kindheit, die sich zwischen Trümmern, Improvisation und wiederkehrender Normalität abspielte. Und doch wirkt das Bild ruhig, fast zärtlich.

Der genaue Ort ist nicht benannt, doch vieles spricht für die Innsbrucker Altstadt, das schwere Holzportal, der abgeschliffene Steinboden, die wuchtige Säule. Sie bilden die Kulisse für ein Spiel, das damals mit wenig auskam, aber mit Fantasie und Bewegung den ganzen Tag füllen konnte.

Jörg Thien, bekannt für seine dokumentarischen Straßenfotografien, hat hier nicht nur zwei Kinder porträtiert, sondern eine Zeitstimmung eingefangen. Ein Foto wie ein kleines Fenster in die Vergangenheit.

(Stadtarchiv Innsbruck, 04.05.01_09 08)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Damals hats auch schon solche Sommer gegeben.

    Im Ernst: Welches seelenverwandte Masochistenhirn zerbricht sich wie ich den Kopf, wo denn diese Säule zu finden wäre. Das Tor rechts und die Pflasterung sieht nach Hauseinfahrt eines alten Palais aus. Verschandelt durch die klinkenlose weiße Tür zum Besenkammerl hinter der Säule.

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