Wenn die Nordkette nicht wäre…
… dann würden wir nicht sofort an Innsbruck denken, wenn uns diese Postkarte in die Hand fällt. Die großen freien Flächen und recht unspektakuläre Gebäude. Das kann also nicht Innsbruck sein. Für die Serie hat es nicht gereicht, weil eben die Nordkette blöd das Bild stört.
Aber wir auf dieser Plattform freuen uns ja über untouristisches Bildmaterial. Wieder einmal könnte man sinnieren, was sich der Verlag bei der Herausgabe dieser Karte gedacht haben könnte. Für uns ist das bestes Material.
Was sind das für Baumreihen am linken Rand? Und was sind das für seltsame weiße Stangen, die dazwischen aufgestellt sind? Das ist nur einer der zahlreichen Aspekte dieser Aufnahme, die der Diskussion harren. Das beginnt bei der Frage des Standorts des Fotografen, geht über die Frage der Bewaldung bis hin zu den zahlreichen Gebäudefragen, die es zu klären gilt. Und wie immer auch die Datierung, die hier einigermaßen genau gehen sollte.
Ich freue mich schon auf Ihre Entdeckungen und Erläuterungen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-36.463)
Das Dach im Vordergrund paßt zum Lemmenhof. Der Fotograf stand oberhalb, da wo heute der Speichersee des Sillkraftwerks ist.
Zwischen den beiden Baumreihen – heute Südring und Adele Obermayr Straße – liegt der Tivoli Sportplatz in seiner frühen Ausprägung. Die Bedeutung der weißen Stangen kann ich nur raten, vielleicht Fahnenstangen für ein Sportfest?
Die Datierung kann ich nicht genauer als wie „irgendwann in den 30er-Jahren“ angeben. Rechts vom Militärfriedhof sieht man ein damals neueres Haus. Es könnte das Haus Anzengruberstraße 5 oder 7 sein. Da müßten unsere Pradlexperten Näheres wissen. Herrn Roilo vermisse ich eh schon die längste Zeit.
Ja, Herr Hirsch – das Anzengruberstraßenhaus !
Erbaut in der Zwischenkriegszeit, wurde es Anfang der 50-er Jahre als „atemberaubend modern“ empfunden…
Aber ob es Nr. 3 oder 5 hat, wüßte ich auch nicht.
(Für „Die Baudenkmäler Innsbrucks“ ist es zu jung – und für andere Veröffentlichungen zu bedeutungslos. Ist ja nur ein Wohnhaus (vormals „im Grünen…“), erbaut vermutlich zwischen 1928 und 1932)