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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Was Macht Ein Puch 500 Im Stadtsaal?

Was macht ein Puch 500 im Stadtsaal?

Ein kleines gelbes Auto auf den Stufen des ehemaligen Stadtsaals. Daneben zwei recht dramatische Plakate. „Lerne helfen erste Hilfe entscheidet“. Bei dieser Interpunktion scheitere ich. Ich verstehe die Botschaft. Mehr nicht. Dramatischer ist die helfende (erste) Hand, die den recht marod wirkenden Arm des Hilfsbedürftigen kräftig drückt. Das ist kein Pulsmessen, das ist handgreiflich.

Wenden wir uns dem kleinen Gelben zu: Ein Fahrzeug der „ÖAMTC Strassenwacht“. Ich habe mich auf der ÖAMTC-Seite schlau gemacht: Die Pannenhilfe gibt es seit dem 18. Oktober 1954. Die ersten „gelben Engel“ waren auf Beiwagenmaschinen, Motorrädern und Rollern unterwegs. Gelb waren sie schon damals. Viel Platz für Werkzeug war da nicht. Aber damals brauchte man das auch nicht. Sachverstand war wichtiger.

Seit 1958 wurde auf einen Steyr Puch 500 „aufgerüstet“. Lustig sind die nach vorne zu öffnenden Türen. Wie viel PS hat denn der Bolide gehabt? Auch das habe ich für Sie nachgeschaut: 16. Dafür mussten auch nur um die 500 Kg bewegt werden. Über die Höchstgeschwindigkeit habe ich keine Daten gefunden. Jedenfalls hätte jeder Radarkasten eine Langzeitbelichtung machen können, wenn er nicht vor Lachen vom Stangl gefallen wäre. Die Auto-Wissenden können sicher noch weitere lustige Daten liefern.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Kr/Dia-732)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
      1. Stimmt, die Tür geht so gesehen nach vorne auf. Ich hab den Herrn Morscher wahrscheinlich falsch verstanden und dachte an eine Tür an der Frontseite die samt Lenksäule aufschwingt.

  1. Der Türanschlag ist an den mächtigen Scharnieren zu erkennen, die Türen öffneten also nach hinten, was beim Aussteigen bequem war. Und Radfahrer schoben beim Aufprall das ärgerliche Hindernis wieder zu.

    Was mir bei diesen Pannenhilfe-500ern noch in Erinnerung ist, sind die beiden schraubenförmigen Elektrokontakte mit Flügelmuttern am Heck, an die man ein Starthilfekabel anschließen konnte.

    Im Handgemenge am Plakat sehe ich einen Abwehrkampf gegen die Zudringlichkeit einer Vampyrkralle. Dazu noch ein Kreuz als altbewährtes Mittel gegen Dracula und Konsorten.

    1. Mein erster Gedanke beim Anblick des Plakats war ein missglückter Rettungsversuch, verursacht durch mangelhafte Ausbildung.
      So oder so wirkt jedoch auch das Plakat selbst missglückt.

    2. Eindeutig war bei dem Plakat „Nosferatu“ Klaus Kinski das Handmodel.

      Den Aspekt der nach hinten aufgehenden Tür, dass dadurch das sehr gefährliche Dooring, die Kollision von Radfahrenden mit der achtlos geöffneten Autotür, verhindert bzw. wesentlich abgemildert wurde und vielleicht sogar in ein paar lehrreiche blaue Flecken an den Knöcheln der:s achtlosen Autofahrenden umgewandelt werden konnte, finde ich sehr interessant. Das wäre eigentlich Grund genug dafür, dass Autotüren heute generell so aufgehen sollten. Gibt es irgendeinen Grund dafür, dass die heute bei jedem Auto nach hinten aufgehen oder ist das einfach ein Relikt aus einer Zeit, in der es technisch schwierig war, Fahrzeugtüren während der Fahrt automatisch zu verriegeln?

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