Vom Bestseller zum verbotenen Buch. Hitlers „Mein Kampf“

Heute findet um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Innsbruck ein Gespräch über „Mein Kampf“ statt. Othmar Plöckinger kennt Adolf Hitlers Buch wahrscheinlich besser als jeder andere Historiker. Auf seine Recherchen stützt sich die 2016 in München gedruckte Neuauflage der lange verbotenen Publikation.

Wenige Monate nach der Machtergreifung Adolf Hitlers begann das Interesse an seinem Buch „Mein Kampf“, welches schon einige Jahre vorher erschienen war. Schon vor dem Wahlerfolg im September, bereits im Frühjahr 1930, stiegen die Verkaufszahlen enorm, woraufhin Eher-Verlag die „Volksausgabe“ herausgab. Im Jahr 1933 wurden etwa 900.000 Exemplare verkauft.
Der Verlag ließ im großen Maße drucken. In den kommenden Jahren schwand jedoch die Nachfrage und die Verkaufszahlen gingen drastisch zurück. Um die zu viel produzierten Exemplare loszuwerden, wurde 1935 die Idee einer eigenen Hochzeits-Edition geboren. Hitlers Buch wurde in den Städten und Gemeinden als Geschenk für Hochzeitspaare angepriesen. Ein Jahr später kam der Erlass des Innenministeriums, allen Neuvermählten das Buch zum Geschenk zu machen.

In einem kurzen Vortrag gibt Othmar Plöckinger einen historischen Überblick zum 1925 und 1926 in zwei Teilen erschienenen Buch. Danach spricht er mit Niko Hofinger vom Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck über die Editionsarbeit, die Kommentare und nicht zuletzt über die außergewöhnliche Gestaltung der neuen Fassung.

In der Ausstellung „Hitler entsorgen. Vom Keller ins Archiv“ können Sie eine Ausgabe des Innsbrucker Standesamts finden.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)