Vincenz-Verein

Im Jahr 1849 gründete sich in Innsbruck nach Vorbild anderer europäischer Städte ein Vincenz-Verein und damit eine Gemeinschaft, die bis heute Menschen in Notlagen unterstützt. Der 1849 gegründete Verein verschrieb sich zunächst der Aufgabe „die armen Studirenden in dieser Stadt zu unterstützen, jedoch nur solche, welche sich durch Fähigkeit, gute Sitten und Fleiß dieser Unterstützung würdig zeigen werden, indem vorausgesetzt wird, daß die Wohltäter ihre milden Gaben nicht zwecklos an unfähige, ungesittete oder nachlässige Jünglinge vergeuden wollen“ (Bothe für Tirol und Vorarlberg, 26.09.1849). Der Verein erbat daher Spenden in Form von Geld aber auch Sachmitteln, um die Studierenden in erster Linie zu verköstigen, aber auch „Beiträge zur Wohnung, zur Kleidung, für Bücher u. dgl.“ zu leisten.

Im Titelbild sehen wir einen der ersten Berichte über die Arbeit des Vereins aus dem Jahr 1852. Dort sind Ein- und Ausgaben des Vereins aufgelistet, sowie die Verwendung der Gelder näher erklärt. Besonders eindrucksvoll ist dabei die Zahl der Essensportionen, die der Verein im Schuljahr 1851/52 Studierenden und Schülern ermöglicht hat, die beeindruckende Zahl von etwa 23.000 Portionen wurde gekocht und ausgegeben.

Auf der zweiten Seite des Berichts folgen dann vor allem Bitten um weitere Spenden. Interessant ist dabei, dass sich der Vereinsvorstand dabei nicht nur an Innsbrucker Bürger:innen richtete, sondern auch an jene Gemeinden aus denen Studierende nach Innsbruck kamen und es als Verantwortung der Heimatgemeinden bezeichnete, die zukünftigen „geistlichen und weltlichen Oberen und Lehrer“ zu unterstützen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Div-4852)