Villa Blanka – Teil 6
Während der NS-Zeit wurde die Villa Blanka auch als Schulungseinrichtung genutzt. Im Jahr 1939 fanden Wochenkurse in Bedienungskunde für Mädchen und Jungen statt. Zwei Jahre später, 1941, bot die NS-Frauenschaft einen Schulungslehrgang für die Sachbearbeiterinnen Musik- und Feiergestaltung an. Ziel war es, dass die „Frau in der Familie wie in der Gemeinschaft die Musik pflegen und Feiern richtig gestalten soll“.
Im April desselben Jahres errichtete die Gauarbeitsgemeinschaft für Berufserziehung im Fremdenverkehr erstmalig in Innsbruck eine eigene Lehrlingsschule für das Gaststättengewerbe ein. Sämtliche männliche Lehrlinge des Gaues Tirol-Voralberg mussten dort eine sieben- bis achtwöchige Schulung absolvieren.
Die wichtigsten Unterrichtsfächer waren Betriebslehre, Reichskunde, Deutschstunde, Briefwechsel, Rechnen, Verkehrslehre, Gästebedienung, Getränkekunde, Kellerwirtschaft, Küchen- und Warenkunde, Leibeserziehung, Ordnungsübungen und Singen.
Fachlehrer und erfahrene Praktiker wurden für den Unterricht verpflichtet, die Führung des Lehrganges oblag der Hitler-Jugend.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Walter Kreutz, KR-Pl-K-1326)