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Unverdientes Glück

Unverdientes Glück

Manchmal kommt ein Geschenk daher, mit dem man in dieser Form nicht rechnen konnte und für das man auch gar nichts an Vorleistung erbracht hat. So erging es dem Autor dieser Zeilen, als er vergangene Woche einen Bestand für das Stadtarchiv überantwortet bekam, der sich dank der herausragenden Dokumentationsarbeit von Renate Erhart im Depot des Volkskunstmuseums von einer nicht mehr genau zuordenbaren Schublade voller Glasplatten in einen Innsbrucker Stadtgeschichte-Schatz verwandelt hat. Vielen Dank an die Recherchierende und auch an das befreundete VKM, dessen Direktor Karl C. Berger fand, dass diese Sammlung eigentlich besser ins Stadtarchiv passt. Finden wir ja auch. Danke noch einmal!

Zu Beginn einer längeren Serie aus diesen etwa 260 Bildern lassen wir Sie noch ein wenig raten. Das Titelbild zeigt nicht das von der aufnahmefreudigen Familie bewohnte Haus selbst, sondern den Blick aus diesem gen Nockspitze von einem der oberen Stockwerke aus. In der gesuchten Familie herrschte in den Jahren 1900 bis 1910, in der die allermeisten der Bilder entstanden sind, kein Mangel an Glasplatten und Chemikalien. Die meisten Platten sind 13×18 cm groß, sind in sehr gutem Zustand, wurden damals knackig scharf fotografiert und perfekt entwickelt. Die größte Herausforderung für den Fotografen dieser Zeit bestand dann noch darin, dass die einzeln oder in Gruppen abgebildeten Personen für ein paar Sekunden ruhig dastehen mussten. Die ganze Tiefe der Graustufenskalen ist in diesem Blog mit pragmatischer Auflösungsbeschränkung auf 2500 Pixel gar nicht abbilddbar.

Kann man aus diesem Bild schon herausfinden, um welche Familie es sich handeln könnte und wo sich der Fotograf befand? Welches nur von hier aus sichtbare Haus sieht man da zentral und was wurde in diesem Kamin befeuert?

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. ….dann wäre der Standpunkt des Photographen (er hat diese alte Schreibweise verdient!) das Haus Leopoldstraße 2. Da es heißt „in einem der oberen Stockwerke“ nehme ich einmal den 2.Stock an.
    Das Gebäude dürfte demnach M ü l l e r s t r a ß e 2 sein, von dem meine Nonna immer erzählt hat: „Un dì polenta, un dì carnederli – e ’na carta- con ’na ‚renga fumegada o ’n par fiette de salame“ – also abwechselnd „ein Tag Polenta, ein Tag Knödel…“ und im Papierl hatten die Essengeher einen Räucherhering oder einige Deka Salami mit (vorher irgendwo gekauft.) Obs „crauti“ oder Salat auch gegeben hat – ich glaub fast – aber beschwören kann ich es leider nicht mehr.

    1. Jetzt habe ich die von meiner Nonna verwendete Bezeichnung „die Auskocherei“ nicht erwähnt.
      Im Zusammenhang mit ihrer eigenen Arbeitszeit dort erwähnte meine Nonna auch immer die Frau Pierina Stolz, Schwiegermutter des Gastwirts Heinrich Steneck.
      Ob Herr Steneck damals auch (noch) der Betreiber war – und wann die Auskocherei an den Herrn lamprechter übergegangen ist, das weiß ich nicht.
      Aber ich konnte einmal kurz mir einer geb.Lamprechter sprechen – und sie hat mir damals bestätigt:
      „Ja! Oan Tag Knödl – und oan Tag Polenta!“

  2. Unter Zuhilfenahme des 1940´er Luftbildes würde ich das Gebäude im Bereich des Wählamtes Andreas-Hoferstr. 28 verorten.
    Helfernr. 11379. Dort findet man auch das interessante Gewerbe „Samenkleng“. Wusste bisher nicht, dass man das so nennt, wenn man Samen fürs nächste Jahr trocknet. (https://de.wikipedia.org/wiki/Forstsamendarre).
    Natürlich hat mich das „klengen“ gleich etymoligsch interessiert: Klengen leitet sich von klingen ab – wenn die Samenkapseln aufgehen. Bei trockenem Wetter hört man es manchmal auch im Wald – oder ist das eher das Geräusch, wenn die Zapfen sich öffnen.

  3. Als Aufnahmeorte kommen infrage:
    Andreas Hoferstraße 26, 25, 23
    Unter Hnr. 23 findet man in der besagten Zeit einen Ernst Paul, Pharmazeut

  4. Erratum!!
    Der Kaminschatten im 1940 Luftbild war zu bestechend für mich. Langsam glaube ich, die Erstverortung von Herrn Auer ist doch die richtige. Denn für den Standort Wählamt ist die südliche Franz fischer Straße zu nah…
    und das Haus Müllerstraße 7 (rechts im Photo) hat heute noch einen ähnliche Fassadenteilung, auch wenn das Sims nicht mehr so aussieht.
    Nun hab ich Häuser im Geviert Maximilianstraße-Lieberstraße-Müllerstraße-Leopoldstraße abgesucht:
    In Maximillianstraße 1 hätte ich eine „verdächtige Person“ in den Adressbüchern gefunden: August Benner, Glasmaler
    Das abgelichtete Haus wäre dann die Schmiede von Herrn Georg Lang, die gut ein solchen Kamin brauchen kann, an die Druckerrei von Herrn Koppelstätter will ich nicht so glauben, weil das Objekt in zweiter Reihe steht…..
    Der Allerverdächtigste wäre aber Arnold Fridolin, Hoffotograph, der hier in der Gegend an verschiedenen Adressen lt. Telefonbuch residierte.

  5. Wenn ich den heutigen Beitrag (Laut und Luise“ richtig verstehe, dann gehört wohl dieser hohe „Fabriksschlot“ zur „Feuerwehr-Requisiten-Erzeugung“ der Firma Oberhammer & Lang – oder?
    Und der Hausgiebel dahinter ist – nein! „war“ die Rückseite des Hauses „Doch kein Bombenschaden“

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