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STILLE

STILLE

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen. Seit gestern schweigen die Kirchenglocken. Der Legende nach fliegen die Glocken am Gründonnerstag nach Rom und kehren erst in der Osternacht wieder zurück. Ratschen übernehmen in diesen Tagen die Funktion der Glocken.
Reisen die Glocken diesmal klimaneutral nach Rom? Kommen sie rechtzeitig retour? In der Osternacht können Sie es hören.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-14899, 1923)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Auf diesem Bild sieht man die vier kleineren Glocken der Pfarrkirche Pradl anlässlich der Glockenweihe im Jahre 1923, und zwar die Bürgerglocke, die Marienglocke, die Annaglocke und die Josefsglocke. Dazu gäbe es viel zu berichten. Gegossen wurden die Glocken von Hahn und Adler in Reutte. Die Innsbrucker Nachrichten vom 15. November 1923 berichten u.a.:

    „Die zweitgrößte, die Bürgerglocke, 1037 Kilogramm schwer,
    umschweben oben Posaunen blasende Engel, in der Milte
    segnet der hl. Kassian die gläubige Gemeinde auf ihre Bitte
    zu seinen Füßen: St. Kassian, zweiter Kirchenpatron, bitt für
    uns vor Gottes Thron. Ein hübsches BIumenornament zieht
    sich darunter herum, der Rand trägt die Dankesworte: „Nach
    des Weltkriegs Grauen schufen uns opferfreudige Hände, Un­-
    ser gottgeweihter Schall sei lauter Dank für jede Spende!“

    Der Ton dieser Glocke ist E, der der nächsten 690 Kilo-­
    gramm schweren ist Fis. Der Himmelskönigin gewidmet, trägt
    sie ein schönes Mariahilfbild, darunter den Ruf: Der Mackel-
    losen Lob erschalle! Wer suchet Hilf und Ruh, der eil der
    Mutter Gottes zu! Das Haupt umtanzen Engel mit Lorbeer-
    Kränzen, den Fuß umschlingt ein Barockornament.
    Die vierte, auf den A-Ton gestimmte Glocke, gehört der
    hl. Mutter Anna, deren Bildnis ihre Tochter zur Seite, sie
    trägt dazu das Bekenntnis: St. Anna, Patronin der Frauen,
    auf dich wir alle innig vertrauen. Oben ein byzantinisches
    Relief, unter Fruchtgirlanden. Das Gewicht ist 405 Kilo­-
    gramm.
    Die kleinste, Cis-Glocke, mit 197 Kilogramm, ist dem hl.
    Josef und den im Kriege gefallenen Pradler« gewidmet.
    Adler umspannen den oberen Teil, den Rand die Widmung:
    Gespendet zum Andenken an die im Weltkriege- 1914—1918
    gefallenen Helden von Pradl, dazwischen das Reliefbild des
    hl Josef mit der Bitte: St. Josef, Patron der Sterbenden,
    bitt für uns.“

    1. Entweder die Reuttener waren eben preisgünstiger oder, was ich eher glaube, die Wiltener hatte zu viel Arbeit – schließlich herrschte ja großer Nachholbedarf nach den Verlusten durch den 1. Weltkrieg.

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