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Sie Verlassen Den Innsbrucker Sektor

Sie verlassen den Innsbrucker Sektor

Aus dem faszinierenden Winkler-Glasplattenbestand folgt ein Bild des südlichen Endes des Innsbrucker Stadtgebiets bis zum 1. Jänner 1904. Rechts im Bild der alte Grenzstein, wo er heute auch noch zu finden ist (nur etwas logischer zweigeteilt platziert). Links angedeutet die Triumphpforte, damals noch ein echtes Bollwerk, bei dessen Durchschreitung man sich gelegentlich auch dem Zugriff der Innsbrucker Stadtpolizei entziehen konnte. Das Winkler-Haus (vormals Romahaus, ein Titel, den später ein aderes Haus in Wilten übernahm) war noch nicht zu seiner vollen Pracht ausgebaut, dafür lag an der heutigen Wirkungsstätte des zum Teitpunkt der Aufnahme noch gegenüber gelegenen Papierhauses Schmid ein urban-teilbotanisiertes Zen-Kiesgartl, das wir auch noch aus anderen Perspektiven zu sehen bekommen werden.

Da die Familie Winkler buchstäblich an der Triumphpforte wohnte und lebte (aber jenseits der Stadtgrenze in Wilten) sind in ihrer Sammlung sehr viele Bilder des heute mitten in der ebenso namenlosen wie verkehrsreichen Kreuzung Theresien&Leopoldstraße mit Salurner&Maximilianstraße stehenden fotogenen Steinbogengatters erhalten. Richtung Bahnhof dürfte es hier lange auch kein Durchkommen gegeben zu haben, wie ein Winkler-Stereobild inklusive Eck des Akzishäusls zeigt.

Eines der Hunweis-Schilder auf dem Titelbild scheint ein Treffpunkt für Bergisel-Ausflüge zu sein. Daneben bewirbt der Feuerwehrkommandant und Brennholzspezialist Müssiggang (dessen Lagerplatz wir dahinter vermutet haben) sein Geschäft und überbordend dem Geschmack der Zeit entsprechend der Gastronom August Tochtermann seine Restauration ums Eck. Dieser August Tochtermann war mit seiner Gattin Ursula in wenigen Jahren in Innsbruck bei der altehrwürdigen Krone eingestiegen (1900), dann dort wieder aus, um ganz in der Nähe das (erste) Hotel Neue Post zu errichten und dieses dann doch auch fast gleich wieder zu verkaufen. Per Tageszeitungs-OCR kann man ihm ins Oberland nachreisen wo er dann unter anderem in Nassereith und anderen Verkehrsknotenpunkten und stets um stattliche Summen große Gasthäuser erworben und wieder verkauft hat.

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