Schifoan is des leiwandste …
… wos ma si nur vorstö‘n konn, das wusste schon Wolfgang Ambros und schuf damit die Hymne einer ganzen Skination. Wenn man sich den Bestand des ehemaligen Innsbrucker Olympiamuseums ansieht, dessen Exponate sich heute im Stadtarchiv befinden, kann man schon mal trotz Augustsonne die Lust verspüren, die Ski aufs Auto zu montieren und ins Stubaital oder nach Zell am See zu fahren.
Da hätte ich etwa den rot-weiß-roten Sturzhelm anzubieten, den Franz Klammer trug, als er sich am 5. Februar 1976 mit einer Bestzeit von 1:45,73 Minuten Olympiagold in der Abfahrt holte. „Ideale Strecken- und Witterungsbedingungen herrschten um 10 Uhr am Patscherkofel“, berichtete die Tiroler Tageszeitung am nächsten Tag. „Einziger Nachteil, daß ein Wind mit einer Geschwindigkeit von zirka 40 km/h über die Piste fegte.“ Die Läufer hatten deshalb vom Start bis zur Einfahrt in den sogenannten Ochsenschlag mit Seiten- bzw. Gegenwind zu kämpfen. Der strahlende Sieger selbst konnte seine Leistung kaum fassen. „Die Piste war nicht so eisig wie gestern“, erzählte er dem Reporter der TT, „trotzdem gab es überall Schwierigkeiten. Im Ochsenschlag wurde ich von den Toren abgetrieben. Kann es kaum glauben, daß ich Bestzeit habe.“ Mit Franz Klammer jubelten rund 60.000 Zuschauer:innen.
Zu einem gelungenen Skitag gehört natürlich auch ein ordentliches Paar Ski. Hier sei der Traditionshersteller Kneissl empfohlen, der die Tiroler Rennläuferin Irmgard Lukasser mit einem schwarz-weiß-grünen Paar auf die Hoadl in der Axamer Lizum schickte. Ganz so „Lucki“ wie der Franz war die Irmi allerdings nicht. Bei ihr reichte es in der Olympiaabfahrt der Damen am 8. Februar 1976 mit 1:49,18 Minuten nur für den 12. Platz. Den Sieg holte sich die deutsche Rosi Mittermaier, die drei Tage später auch die Slalom-Goldmedaille gewinnen sollte und als „Gold-Rosi“ in die Sportgeschichte einging.
Abgerundet wird unsere Wintersportausrüstung durch einen feschen Handschuh, der mit einem Design des bekannten Tiroler Grafikers Arthur Zelger anlässlich der Olympiade 1976 bedruckt ist. Leider befindet sich bloß der linke Handschuh in unserem Bestand. Rechts müssen wir kalte Finger riskieren – oder einen Ersatz suchen. Aber bis zum Beginn der Wintersaison bleibt ja noch etwas Zeit.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Re-1317, Re-1573, Re-1322)
Elisa Wasserer