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Schau, Was Kommt Von Oben Her?

Schau, was kommt von oben her?

Bei diesem Anblick haben die Amraser wohl nicht schlecht gestaunt. Am späten Nachmittag des 2. März 1975 war dieses Sportflugzeug (eine einmotorige Beechcraft Bonanza), gesteuert von einem deutschen Geschäftsmann, am Innsbrucker Flughafen abgehoben. Doch bereits kurz nach dem Start machten sich technische Problem bemerkbar. Der Pilot „meldete […] dem Tower in Kranebitten, daß die Drehzahl des Motors abfiele und er zur Notlandung gezwungen sei. Der erfahrene Flieger setzte seine Maschine gekonnt auf den Feldern [südlich der Wiesengasse] auf, so daß er selbst und seine drei Fluggäste unverletzt blieben. Die am ‚Landeplatz‘ sofort eingetroffene Berufsfeuerwehr brauchte nicht einzugreifen. […] Der Flurschaden ist sehr gering.“

Die Berufsfeuerwehr brachte die havarierte Maschine schließlich zum Innsbrucker Flughafen zurück.

(StAI, Archiv der Feuerwehr Innsbruck, BFI-NE-302-25 / BFI-NE-302-30/ BFI-NE-302-24)

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare
    1. .. scheußlich…
      nachträglich bin ich meiner Mutter dankbar, die die übelsten Auswüchse dieser Mode von unserem Kleiderschrank ferngehalten hat.

  1. Zu dieser Zeit war der Übergang von den grünen Funkstreifenwägen, damals noch VW-Käfer, zu den weißen Einsatzfahrzeugen im Gange. Die grüne Lackierung war mit Einführung der VW-Golf beendet und die weiße Lackierung blieb bis zur Zusammenlegung
    von Polizei und Gendarmerie, im Jahr 2015 und auch noch einige Zeit danach.
    Beim Rücktransport des Flugzeuges zum Flughafen war ich auch als Mitglied einer Funkstreife beteiligt. So weit ich mich erinnere
    begann der Einsatz am 3.3.1975 um ca. 04.00 Uhr und dauerte in etwa 2 Stunden.

  2. Haben Sie die Fahrtroute der peinlichen Rückkehr zu Lande noch ungefähr in Erinnerung, Herr Pritzi? Nur so aus Wunderfitz gefragt. Und erfuhr man etwas über die Ursache der unfreiwilligen Landung? Tanken vergessen? Vergaservereisung?

    Herr Egger, gibt es auch ein Foto, auf welchem das Kennzeichen der Flugzeugs sichtbar ist?

      1. Danke Herr Egger! Ich habe natürlich gleich im Internet herumgesucht. Das Ereignis in Amras scheint aber in den online erreichbaren Quellen nicht auf. Erst am 14. August 78 gab es nochmals bei Sinsheim einen als „incident“ vermerkten, nicht näher beschriebenen Zwischenfall mit dem selben Flugzeug.
        Was muß ich auch so neugierig sein…

    1. Die Fahrtroute führte über den Südring und in weiterer Folge zur bzw. über die Olympia Brücke. Zu dieser Zeit hatte die Brücke und der Südring in beiden Fahrtrichtung noch nicht 2 Fahrstreifen. Demzufolge mußte der gesamte Südring für den, wenn auch zu dieser Zeit spärlichen Verkehr , gesperrt werden. Die Freiburger Brücke existierte damals noch nicht, weshalb die weitere Route eine große
      Herausforderung war. Über die weitere Routenführung erinnere ich mich erst wieder ab der Universitätsbrücke, über die der
      Transport in die Höttinger Au, Kranebitter Allee zum Segelflieger- Flugplatz führte. Am Fürstenweg war damals noch die Engstelle bei der Unterführung der Mittenwaldbahn, wodurch dieser nicht befahren werden konnte.
      Für diesen ungewöhnlichen Einsatz, der einen großen Kräfteaufwand erforderte, mußten Kräfte der Verkehrsabteilung und der Sicherheitswache Abt.1 (Funkstreife) zusätzlich kommandiert werden.
      Rückblickend stellt sich mir die Frage, warum die Routenführung des Transportes nicht über den Langen Weg, Reichenauer Brücke zur Haller Straße und ab da weiter zum Flughafen durchgeführt wurde.

      1. Dankeschön für die Antwort Herr Pritzi.

        Das Flugzeug ist 8,4 m lang und hat 10,2 m Spannweite. Ging sich wahrscheinlich stellenweise nur ganz knapp aus. An der Route via Langen Weg waren vielleicht die teilweise in der Fahrbahnmitte angebrachten Bogenlampen im Weg.

  3. Ich bin damals mit meinem Fahrrad an der Phil.Welserstr. gestanden und habe mich nicht getraut, das Rad auf ein Feld zu schieben …
    Für mich war es ein Tag, seit dem ich mir überlege, was passiert, wenn einmal ein großes Flugzeug derartige Probleme bekommt? Auch dieser „Landeplatz“ wäre jetzt nicht mehr verfügbar.
    Aber ich habe schnell bemerkt, dass derartige Diskussionen auch im Bekanntenkreis großteils unerwünscht sind, weil es die allermeisten sehr schätzen, direkt in den Urlaub abheben zu können.

    Als dann der Feinstaub samt allen Lungenkrankheiten zum Thema wurde, wurde der Transit diskutiert — die riesigen Feinstaub-Mengen der Flugzeuge blieben wohl aus den gleichen Gründen außen vor.
    Stattdesssen dürfen sich Umweltbewegte jährlich an den Silvester-Feuerwerken abarbeiten. Ob Transit, PKW, Feuerwerk, – ausnahmslos wird auf Vergleiche mit einem Flugzeugtriebwerk verzichtet.

    Ja, auch ich benutze den Flughafen und nein, meine letzte Silvesterrakete ist mind. 25 Jahre her. Aber seit diesem Ereignis beobachte ich genauer, wie einiges ausgeblendet wird, wenn’s der Bequemlichkeit der Mehrheit dient.

    1. Aber aber, Herr Engelbrecht. Den meisten Feinstaub erzeugen natürlich die Radlfahrer, überhaupt, wenn sie in staubige Äcker hineinfahren. Und durch den Fahrtwind lösen sich von Radfahrer ständig Feinstaubpartikel. Jenseits der Ironie lasse ich mich da aber nicht auf ein ausgesprochenes Glatteisthema ein.

      Bezüglich der Flugzeuge läßt sich eine Sportflugzeughavarie mit einem Hobbypiloten am Steuer nicht mit den Airlinern mit ihren trainierten Piloten und auf Redundanz der wichtigen Bestandteile der Flieger bedachten Konstruktionen vergleichen. D.h., vergleichen kann ich sie schon, ich tu’s ja grade selber. Man kann nur mittels statistischer Wahrscheinlichkeiten beruhigen. Shit happens lauert leider überall, aber ein Flugzeug, welches so groß ist, daß es nicht in der Lage ist, bei einem Triebwerksausfall beim Start entweder rechtzeitig wieder zum Stillstand zu kommen oder auch mit nur einem Triebwerk abzuheben darf am jeweiligen Flughafen, also auch in Innsbruck, gar nicht landen.

      Aber ich gebe Ihnen recht, belebte Einkaufszentren (Cyta) und Schulen (Ursulinen) hätten in den Einflugbereichen nichts verloren.

      Freiwilliges Weiterlesen: Es gibt da den Begriff der „balanced field length“ die kleiner als die zur Verfügung stehende Rollstrecke sein muß. Sie hängt vom Flugzeugtyp, dem Startgewicht, der Temperatur, dem Luftdruck, dem Wind, und der Platzhöhe ü.d.M. ab. Daraus errechnet sich eine Geschwindigkeitsmarke, die sogenannte v1, ab welcher das Flugzeug es zwar nimmer derbremst, aber garantiert auch mit einem Triebwerk weniger noch sicher abheben kann. Auch die An- und Abflugrouten im Inntal sind so gestaltet, daß man trotz Triebwerksausfall wieder heil aus den Bergen herauskommt.

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