s war einmal
Gemäß den boomenden Sängervereinigungen im 19. Jahrhundert veranstaltete die Innsbrucker Liedertafel zahlreiche Konzerte. Eine beliebte Veranstaltungsreihe war die beinahe jährliche Faschingsliedertafel, die ein Potpourri an instrumentalen, vokalen und deklamatorischen Werken bot.
So dürfte die Faschingsliedertafel am 15. Februar 1896 unter dem Thema „Märchen“, wie der Hinweis „Schneewittchen“ auf der oben abgebildeten Eintrittskarte zeigt, gestanden sein. In den Innsbrucker Nachrichten wird am Montag, den 17. Februar 1896, von diesen bereits herbeiersehnten Highlight des Jahres berichtet. Die Dekoration der Stadtsäle wird mit „ideal-schön“ gelobt, dazu beigetragen dürften v.a. die zu Grotteneingängen umgestalteten Portale des Konzertsaals haben. Jedoch war nicht nur der Eingang szenisch gestaltet, sondern der gesamte Saal glich einem märchenhaften Herbstwald mit Girlanden und Blumen geschmückt. Trotz der Aufschrift „Schneewittchen“ auf der Eintrittskarte wird dieses Märchen nicht in den Innsbrucker Nachrichten erwähnt. Über die Musik wird in dem Beitrag der Zeitung kaum geredet, dennoch dürfte der Abend ein großer Erfolg für die Veranstalterin – die Liedertafel – gewesen sein.
Bald beginnt sie wieder, die Faschingszeit, gehen Sie liebe Leser:innen gerne in Faschingskonzerte?
(Autorin: Hanna Rusch)
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-19486)