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Rollläden auf Für… Auto-Office

Rollläden auf für… Auto-Office

Bei Recherchen bin ich auf den obigen, wunderbar gestalteten und bei Wagner Innsbruck gedruckten Firmenbriefkopf der „Auto-Office. Autobobil-Verkaufs-Ges. Wenzel & Comp. Villach – Graz – Innsbruck“ gestoßen. Wie man sieht, hatte die Innsbrucker Filiale zu früh ihren Standort gewechselt: Der Stempel „Universitätsstraße 24“ verdeckt recht erfolgreich die alte Adresse, Maria-Theresien-Straße 47.

Wie zuletzt bei den, ebenfalls in der Universitätsstraße angesiedelten Haliwerkstätten, fällt auch hier die Volltextsuche in den Adressbücher eher dürftig aus. „Auto-Office“ in der Rubrik „Betriebe“: 0 Treffer. „Wenzel“ führt zu zwei relevanten Einträgen, allerdings erst aus den Jahren 1924/25, als das Unternehmen seinen Sitz bereits noch einmal verlegt hatte, nämlich in die Erlerstraße 17. Auch beim schnellen Blättern in den Adressbüchern von 1918 und 1921 wurde ich nicht fündig. Weder bei den Handel- und Gewerbetreibenden der Rubrik Automobil (1918 bzw. 1921) noch bei den protokollierten Firmen. Wobei diese Liste nicht besonders benutzerfreundlich ist: verschiedene Rubriken und dann mal nach Nachname, mal nach Vorname oder nach Firmenname eingetragen.

Gegeben haben muss es die Innsbrucker Filiale zumindest seit 1919. Am 29. Oktober schaltete das Unternehmen (damals noch in der Maria-Theresien-Straße) eine Werbeannonce (ATA 29.10.1919, S. 5). Knapp zwei Wochen später hielt es der damalige Prokurist Ernst Erich Kopriva für notwendig, darauf hinzuweisen, dass der Konkurs von Kurt Gustav Kopriva nichts mit ihm oder der Firma „Auto-Office“ zu tun habe. (IN, 11.11.1924, S. 6) Im Februar 1920 suchte Auto-Office, nun bereits in der Universitätsstraße, nach einer Schlafgelegenheit für einen Chauffeur. (IN, 16.2.1920, Abendblatt S. 4)

Nach 1921 finden sich auf anno für fünf Jahre keine Annoncen mehr, bis 1926 die Protokollierung der Firma „Auto-Office. Automobil-Verkaufsgesellschaft Fabian & Co“ (ATA, 28.5.1926, S. 8) vermeldet wurde. Gleicher Name, andere Inhaber, ebenfalls Erlerstraße, aber Nummer 16 statt 17. Zwei Jahre später tauchte der name in meiner anno-Suche das letzte Mal auf (IN, 6.4.1928, S. 5): „Konkurrenzlos billige Auto-Osterausflüge nach dem sonnigen Bozen-Meran und nach allen Richtungen.“ versprach „Auto-Office Salurnerstraße 18.“ Angesichts der Unzureichenden Texterkennung erhebe ich natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit: jegliche fachkundige Ergänzungen sind gerne Willkommen!

Erhalten geblieben ist dieser wunderbare Briefkopf übrigens im Bestand der städtischen Wohnungsfürsorge. Der Prokurist der Firma, Ernst Martin, war wohl Ende 1919 / Anfang 1920 auf Zimmersuche. Vermutlich steckt er hinter dem „Jungen Kaufmann“, der in einer Annonce mit dem Hinweis „Preis Nebensache“ Interesse erwecken wollte. (IN, 31.10.1919, S. 4) Ganz Nebensache war der Preis jedoch dann doch nicht. Martin stieß bei seiner Suche auf eine Vermieterin, die offensichtlich unrechtmäßig Zimmer zu überhöhten Preisen anbot. Auto-Office schilderte mit dem obigen Brief seine Erfahrungen dem Wohnungsamt mit der Bitte um Weiterleitung an das Wucheramt.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Wohnungsfürsorge – Gr. XVIII, Kart. 1919-1921, Zl. 08134/1920)

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