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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Richard Steidle (IX.)

Richard Steidle (IX.)

Rund um den Skandal der Waffenlieferungen aus Bayern spitzte sich die Auseinandersetzung zwischen der Heimwehr und der sozialdemokratischen Presse zu. Wie in den vorhergehenden Artikeln erwähnt, beteuerte Steidle immer wieder, die Heimwehren verstünden sich nur als Kraft für Recht und Ordnung, sowie v.a. als „Schutzwall“ vor dem Bolschewismus. Die Sozialdemokraten waren verständlicherweise wenig überzeugt von diesen Versprechungen. Das lag nicht zuletzt daran, dass Steidle den Sozialdemokraten bereits seit Mai 1919 attestierte, sie würden den „schrankenlosen Bolschewismus“ anstreben – damit klangen seine Behauptungen, dass sich die Heimwehr nicht gegen die Sozialdemokratie richtete, nicht sonderlich aufrichtig.

Neben diesen Bedenken bezüglich des Zwecks der Heimwehr beschuldigte die Volks-Zeitung Steidle auch bei beinahe jeder Erwähnung zumindest beiläufig, ein Königreich Bayern, welches Tirol beinhalten solle, schaffen zu wollen. Es hat wahrscheinlich einen guten Grund, dass sich Steidle (bzw. sein Anwalt) in seinem Brief an Martin Rapoldi auf diese Anschuldigung einschoss, denn es gibt keine sonderlich überzeugenden Indizien, dass dies Steidles Intention war. Ein Zusammenschluss mit Bayern war eine von zahlreichen Möglichkeiten, die er in seinen Artikeln und Reden erwog, und es gibt nirgendwo Hinweise auf eine monarchische Gesinnung seinerseits – er war jedenfalls kein Freund der Habsburger, was er von den Wittelsbachern hielt, wissen wir leider nicht.

(Signatur Pt-297)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Ich nehme an, „diese drei“ sind oben abgebildet. Den Heimwehrstahlhelm erkennt wohl jeder, aber die anderen zwei? Stalin und Mussolini könntens sein, macht aber keinen Sinn.

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