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Raritäten Aus Der Sammlung Kreutz – XXI

Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XXI

Wieder einmal beschäftigt uns ein Foto aus der Peripherie. Kein Postkartenmotiv. Im Vordergrund Straßenbahnschienen. Ob die heute noch da laufen? Dahinter ein oder zwei Rohbaue. Im Hintergrund ein mächtiges Gebäude, das damals nebenbei noch die Macht und Bedeutung seines Eigentümers verkörperte.

Die Szenerie als Solches ist eher trostlos. Die Zäune sind irgendwie schief, eine Frau scheint raschen Schrittes durch das Bild zu huschen. Es sind auch mehrere Hütteln zu sehen, die wohl als eine Art Bauwagen gedient haben dürften. Was das große überdachte Areal vor dem Rohbau in Bildmitte überdacht, ist schwer zu sagen.

Der Ort des Geschehens ist für die geübten LeserInnen keine echte Herausforderung. Mehr fragen wir uns, warum hier jemand ein Foto macht. Wie schaut es heute eigentlich mit dem Bewaldungsgrad auf den Hügeln im Hintergrund heute aus?

Wann waren Sie das letzte Mal in dieser Gegend?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz)

Dieser Beitrag hat 37 Kommentare
  1. Die Schienen gibts da nimmer, d.h. ein wenig tiefer in echter Spurweite. Duilestraße, hinten die Konsumzentrale. Hinten der Wiltenberger „Berg“. Die Bewaldung dürfte noch stimmen, hoch genug, um der Autobahn entkommen zu sein.

    1. Sehr geehrter Herr Hirsch: Jetzt möcht ich aber doch wissen, was eine unechte 😉 Spurweite ist? Alles über Standard?

      1. Diese ganzen Spielzeugspurweiten der nach meinem Gefühl weder von den Betreibern noch den Nutzern jemals ganz ernst genommenen Tingeltangeltramways. Siehe Wien und Graz mit ihrer Normalspur. Wie sagt Crocodile Dundee – daaas ist ein Gleis!
        Ehe Herr Schneiderbauer zum Defibrillator greift: Meinen Mund umspielt ein Lächeln, kein giftiger Schaum.

        1. Welche Spurweite hat das Lächeln denn? 8-x
          Fun facts zur Ehrenrettung der Schmalspur: das gesamte japanische Fernbahnnetz wurde einst in Kapspur (Meterspur plus ein paar Zerquetschte, oder besser im Sinne von „immer dat Jenaue“: 1067 mm) errichtet und betrieben, bevor der Shinkansen 1964 die Bühne betrat. Die Tram in Linz schaufelt mit ihrer sehr schmalen Spurweite von 900 mm täglich ca. 100.000 Fahrgäste durch seinen Bahnhofstunnel. Und die Schweiz, bekannt als Land mit den besten Öffis der Welt, hat in ihren Städten ausschließlich Tramnetze mit Meterspur. ^^

      1. An diesen Beitrag konnte ich mich nicht mehr erinnern, ansonsten hätte ich diese Tour auch noch gewagt! Ich musste nämlich damals vom Westbahnhof zum Riesen Haymon!
        Muss ja schrecklich sein!!

        1. DAs wäre ein Umweg gewesen, Sie waren schon auf der richtigen Seite der Bahn. Oder wollten Sie ein wenig Gänsehaut verspüren? Ich sags Ihnen, nix für schwache Nerven. Immer dieses Heulen, Knacken und Knirschen, Stimmen aus dem Nirgendwo..huh!

          1. Da hatte ich ja nochmals richtig Glück! War alleine auch noch dazu – brr! Wiltener Geisterbahn zu Fuß!

  2. Der Bauherr scheint umgeplant zu haben. Die am Rohbau erkennbare für einen Balkon vorgesehene Türöffnung war später zugemauert und der Balkon nicht ganz falsch auf die Südseite gewandert-
    Das Haus steht heute noch, wobei die ostseitigen Fenster jetzt nochmals anders ausschauen.
    Das Haus an der Brücke wurde später vergrößert. es verfiel dann aber angeblich wegen Nachlaßstreitereien, diente als Obdachlosenbehausung und fiel dann zweimal einem Brand zum Opfer. Jetzt steht ein Neubau dort, ebenso auf der hier noch sichtbaren Wiese, wo auch ein interimistisches, jetzt neu gebautes Gebäude gestanden ist.
    https://postimg.cc/p9sfDVLn

  3. Ja, da sind ja noch die Schrebergärten! Der westlichste war der längste. Im zweiten stand ein „umfrisierter Waggon“ als Hütte, den ich allerdings als deutlich größer und gepflegter in Erinnerung habe. In diesem Schrebergarten „gartelte“ der Herr Anton Wanek, „Zugführer“. Seine Frau Elsa war aus Tobadill. Die Tochter Herta war im Fernamt und war Marketenderin der Postmusikkapelle. Der Sohn Herbert war jung verheiratet, die Frau hieß Anni – und war beim Sport Kiefer Verkäuferin. Und die Jüngste, die Waltraud, Jg.1940, wechselte 1954 von der Hauptschule in die Handelsakademie.
    Sie wohnten übrigens in der Andreas-Hofer-Straße 53/1.Stock.
    Alle sind sie schon verstorben.
    Was beim Anblick eines Fotos von Schrebergärten „mit Abvlaufdatum“ plötzlich alles im Hirn herunterzurattern
    beginnt…?!?
    Der östlichste der Schrebergärten war nur mehr dreieckig zulaufend – und zur Gänze mit Erdbeeren bepflanzt. Der bulgarische Gärtner, der ihn gepachtet hatte, ließ das Erdbeerkraut alljährlich von einigen Schafen abweiden (und düngen! Gar nicht blöd!)
    Aber wie lange die Gärten noch waren? Höchstens durch die stinkende „Angströhre“ – oder über den Umweg Fischerstraße-Leopoldstraße-Bahnschranken-Kirche zu erreichen…???

    Und dann die Neuanlage der Pastorstraße – direttamente auf die herrliche Fassade der Basilika zu – meine Mama war begeistert. „Zuerst jammert man – und dann ist es nachher doch schöner!“ sagte sie.

    Wie wir mittlerweile wissen, war dieser Weg, den Schrebergärten entlang, ein Teil des „Fürstenweges“ von der Kapelle südöstlich des Westfriedhofs (jetzt im Beselepark) Richtung Ambras. Ein alter Weg also.
    Aber auf diesen ehemaligen Schrebergartengründen – hat da nicht dieses „urban gardening“ begonnen?

  4. Liebe Frau Stepanek, ich brauche Nachhilfe betreffend der Schrebergärten. Darf ich annehmen, ihre Erinnerungen beziehen sich nicht auf das Foto? Meinem persönlichen sowie postkarten- und luftbildgestützten Gedächtnis nach waren die Schrebergärten südlich der Bahn immer südlich der Pastorstraße, und auch da kamen zuerst noch Felder. Und dann bis der Hang zur Brennerstraße hinauf begann, ein Meer von Gartenhäuschen. Eine im Vergleich dazu kleine Enklave gab es zwischen Westbahnhof und Straßenbahnviadukt.

    Die Neubauten am Foto waren ein Teil eines sehr kleinräumigen Versuchs in den 50ern, ein kleines Wirtschaftswunder-Villenviertel im Bereich Neuhauser-Duile-Pastorstraße zu gründen. Schrebergärten hatten da keine Platz. Ich kann mich an die von den Eltern bestaunte Aussicht auf die „Neureichen“ von der nach Natters hinauf fahrenden Stubaier erinnern. Sensation war schließlich das erste, zum Haus Duilestraße gehörende private Schwimmbecken. Jetzt sind die Villen teilweise an solches Stubaierpublikum vermietet und zum Teil nicht sehr gepflegt, wenn überhaupt noch vorhanden.

    1. Also: Die erste Erinnerung an diese Schrebergärten (und den alten Weg, der gleich nach dem Neuhauserstraßen-Bahnschranken nach Südosten Richtung Wiltener Pfarrkirche führte, datiert bei mir auf den Abend der Sonnwendfeuer 1950 (wir waren seit 13.6.50 in der Whg. A.-Hofer-Str.).
      Meine Mama sagte zum Papa: „Gehn wir Sonnwendfeuer schauen!“, er wollte nicht, war müde, „…ja, dann gehn wir allein!“, worauf er grantelte „A anständiche Frau geht um dee Zeit ned ausm Haus!“
      Wir gingen trotzdem.
      Dieses ganze Straßl vom Konsum bis zur Wiltener Kirche war voller Leut‘, wie ich es vorher nie erlebt hatte, wegen des freien Blicks zur Nordkette…
      Mir scheint, ich muß erklären, daß diese Schrebergärten )wem auch immer die unterstanden) gleich an der verlängerten Neuhauserstraße, gegenüber vom Konsum, begannen – und da war der Wanek-Garten der zweite (und zweitlängste) Dahinter begannen die Felder und Wiesen – bis „ganz hinten“ wenn man der Stubaitalbahn entlang zurückging, ebenfalls
      eine Schrebergartenkolonie war. Sogar ein Pfirsichbaum war in einem der ersten Gärten – und wir sahen im Herbst den alten Herrn Viktor Tommasi von der Andreas-Hofer-Str.40 jeden Herbst ein Steigele voll davon heimtragen. Meine Nonna kannte den „Vittorio“ natürlich von früher und war erschüttert, wie langsam er ging, wo er doch früher…
      Auch eine Familie Jäger, Eltern des Geistl.Herrn Ernst Jäger, hatte dort einen Garten. Diese Gärten bestanden länger.
      Der „Wanek“-Schrebergarten stand also genau dort, wo auf dem Rätselbild der unverputzte Neubau steht.
      Nachdem „Angströhre“ und Pastorstraße bereits „in Betrieb“ waren, standen südlich der Pastorstraße noch die Türkenpflanzen übermannshoch neben der (gesamten) Straße, im „Fruchtwechsel“ mit -was weiß ich – Erdäpfeln – oder Wiese…

    2. Mir scheint, ich muß erklären, daß diese Schrebergärten )wem auch immer die unterstanden) gleich an der verlängerten Neuhauserstraße, gegenüber vom Konsum, begannen – und da war der Wanek-Garten der zweite (und zweitlängste) Dahinter begannen die Felder und Wiesen – bis „ganz hinten“ wenn man der Stubaitalbahn entlang zurückging, ebenfalls
      eine Schrebergartenkolonie war. Sogar ein Pfirsichbaum war in einem der ersten Gärten – und wir sahen im Herbst den alten Herrn Viktor Tommasi von der Andreas-Hofer-Str.40 jeden Herbst ein Steigele voll davon heimtragen. Meine Nonna kannte den „Vittorio“ natürlich von früher und war erschüttert, wie langsam er ging, wo er doch früher…
      Auch eine Familie Jäger, Eltern des Geistl.Herrn Ernst Jäger, hatte dort einen Garten. Diese Gärten bestanden länger.
      Der „Wanek“-Schrebergarten stand also genau dort, wo auf dem Rätselbild der unverputzte Neubau steht.
      Nachdem „Angströhre“ und Pastorstraße bereits „in Betrieb“ waren, standen südlich der Pastorstraße noch die Türkenpflanzen übermannshoch neben der (gesamten) Straße, im „Fruchtwechsel“ mit -was weiß ich – Erdäpfeln – oder Wiese…

      1. Frage: Von welcher Seite her sind Sie zum Stubaitalbahnhof gekommen? Wer z.B. von der Leopoldstraße her kam.., der konnte sie eigentlich nicht wahrnehmen. Aber Sie wohnten doch eh am Innrain?

    3. Das erste, zum Haus Duilestraße gehörende private Schwimmbecken gehörte „dem“ Kahlhammer, dem „jungen Kahlhammer“, der uns sogar in seinem Privatauto mit nach Innsbruck nahm – am 13,6,1950
      Das ÖBB-Lastauto mit unseren Möbeln war gerade vom Bahnhof Fritzens, wo wir seit 17.12.45 gewohnt hatten, weggefahren.
      Wir drei – Nonna, Mama und ich – sollten mit dem Onkel Konstantin per Zug nachkommen und standen vor dem Bahnhofsgebäude, als Onkel Konstantin plötzlich rief:“Des isch ja der junge Kahlhammer!“ und zu ihm hinüberging.
      Er kam zurück und sagte „Kemmts! Er nimmt uns mit!“
      Ia! Meine erste Autofahrt – von Fritzens nach Innsbruck – Auto! Nicht Lastwagen, wie am 17.12.45 von Erl herauf – diese Fahrt verdanke ich dem „jungen“ Kahlhammer…
      (Mein Onkel kannte ihn von ÖBB-magazin am Westbahnhof…)
      Ja, und so habe ich (wegen der Erwähnung des Schwimmbads!) die Gelegenheit ergriffen, mich nochmals zu bedanken für dieses große Entgegenkommen und die angenehme Fahrt damals!

  5. Von der anderen Seite der Straße betrachtet, war dort alle paar Minuten das hier oder Äquivalentes zu sehen:
    https://postimg.cc/7CGfY9NN (Foto: Harald Herrmann, 16. Juli 1954)
    … wobei mir das schon sehr verdächtig nach einem winzigkleinen Touch von Posing seitens der Herren im Führerstand aussieht, der Fotograf dürfte damals in Eisenbahner:innen- und Straßenbahner:innenkreisen kein ganz Unbekannter gewesen sein.
    Zwischendrin sah man dort dann auch mal das:
    https://postimg.cc/qz7NtpJw (Fotograf und Datum wie oben)
    Zu diesem Bild die Preisfrage: Wohin bewegt sich dieser spezielle Straßenbahnzug gerade? Zu gewinnen gibt es leider nur ein anerkennendes Nicken.
    Ein Jahr später war diese Idylle dann schon weg und es sah dort erstmal so aus: https://innsbruck-erinnert.at/verkehrschaos/

  6. Liebe Frau Stepanek, jetzt bin ich schon beruhigt, ich hab nichts verkehrt in Erinnerung. Den Schrebergartenstreifen entlang der Neuhauserstraße und an der Stelle der Neubauten am Foto hab ich als damals zu kleines Kind nicht in Erinnerung. Ich kannte nur die Gärten innerhalb des Stubaitalbahnwinkels, der sich aus der ersten Steigung zur Kurve beim Steger Max und dem anschließenden Stück unterhalb der Brennerstraße zusammensetzte. Aussichtspunkt war die StB während der Fahrt hinauf oder retour.
    Wir waren oft in Natters, wo wir Verwandte hatten. Vom Innrain ging es entweder über den Husslhof zu Fuß oder entlang der Egger Lienzstraße mit den möglichen Verzweigungen im Endteil zum Stubaitalbahnhof, oder zeitraubend, aber bequem, mit dem C in die Theresienstraße und dann mit der Einser zum Stubaitalbahnhof. Es gab damals keine direkte Öffiverbindung wie heute mit dem T.
    Also ein bissel kenn ich mich dort schon aus.
    Der Kahlhammer hatte neben dem Schwimmbecken auch seinen umfangreichen Schrottplatz, einen zweiten gab es in der Nähe der Feldkapelle in Wilten West. Er soll sich mit der Erlaubnis zum Verwerten des deutschen Flugzeugschrotts, der sich nach dem Krieg in Kranebitten angesammelt hat, eine goldene Nase verdient haben.

    1. Zu den Gärten im „Stubaitalbahnwinkel“ findet sich bei mir dieses spätere Archivbild, als kleiner Exkurs: https://postimg.cc/WdMjcRct (Foto: R. Todt, Mai 1962)

      Besser positioniert, aber leider undatiert dieser Ausschnitt aus einem Kartenmotiv: https://postimg.cc/LJCsbKtf
      Davon gibt es noch eines, das zeitlich nicht weit weg sein dürfte und etwas schärfer ist: https://postimg.cc/mPmgcfhk
      Da wird zumindest schon irgendwie gegartelt.
      Gleiche Perspektive im Winter: https://postimg.cc/PPHztZBy
      Diese drei habe ich unskaliert hochgeladen, falls jemand von Ihnen nach Details suchen möchte.

      Der eingezäunte Bereich und damit vermutlich die Parzelle(n) war(en) 1928 offenbar schon identisch: https://postimg.cc/ZCp9qKGL
      Das lässt mich vermuten, dass die dortigen Schrebergärten sich später auf diesen kleinen Bereich beschränkt haben, vielleicht war das Localbahn- bzw. später IVB-Grund und die Schrebergärten für deren Mitarbeiter:innen, ähnlich wie bei den ÖBB? Nur eine spekulative Vermutung von mir, weil es in Graz Schrebergärten für die Straßenbahner:innen gab.

      1. Schön zu sehen, wiedie Häuser Egger-Lienz-Str 4,6 und 8 vor dem Krieg prächtig ausgesehen haben!
        Die Grundfläche der Gärten war nach dem Krieg anders: Die südliche Begrenzung verlief im Süden parallel zum Acker.
        der freie Wiesenstreifen ist gewissermaßen die spätere Pastorstraße.
        Der westlichste Garten war der längste. Sein Zaun lief genau die verlängerte Neuhauserstraße entlang.

        Dasselbe beim dritten Bild. Überraschend für mich: Das Mesnerhaus bei der Wiltener Pfarrkirche („Basilika“ war sie noch nicht) ist so auffallend w e i ß . 1950 war es bereits mehr schwarz als grau. (Und der Mesner Schafferer, der drin wohnte, hatte einen langen Vollbart.)

        Jedenfalls war die spitzgiebelige „Skoda-Villa“ (einst südlich, jetzt nördlich der Bahnlinie) damals noch nicht erbaut worden.

        Wie die Vergabe dieser Schrebergärten erfolgte, weiß ich leider nicht. Aber da das Stift Wilten auch hier der Grundbesitzer gewesen sein könnte…. und der Grund an einen Verein verpachtet gewesen sein könnte … und das Stiftsarchiv in letzter Zeit von sich reden machte, weil es sich modernisiert und vergrößert habe… wer weiß, vielleicht findet sich da etwas?

        1. Eine ganz blöde Frage:
          Von wann datiert der erste Entwurf von Ing.Konzert für „seine“ Kurve?
          ….und eine plötzlich aufgetauchte Erinnerung:
          „Ja, sie wern decht jetzt in Konsum nit abreißn? Der XY hat gsagt, der Konsum steht eignlich genau auf dem Grund, wo die Gleis gehn solltn…“
          Könnte es sein, daß der Verlauf der Kurve, ihr „Scheitelpunkt“ einmal weiter westlich war und daß sie nicht sooo nahe an die Kirche herangeführt hätte werden sollen?
          Wann sind denn die Häuser am Frauenanger, wann ist denn der Konsum gebaut worden?
          Am Ende war der südliche Knick des Gartenzauns 1928 einmal der geplante „Scheitelpunkt“ dieser Kurve?
          Ja, ja, – wahrscheintlich „Spintisierereien“ meinerseits – nichts für ungut, bitte!

          1. In der Eisenbahnfachliteratur wird schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts, wenn ich mich recht erinnere um 1905 herum, erwähnt, dass Staats- und Südbahnhof durch eine neue Strecke im Untergrund, also in einem Tunnel, verbunden werden sollten. Daraus wurde dann ein halbes Jahrhundert später die Konzertkurve, die bereits am Gelände des Westbahnhofs zur offenen Unterflurtrasse wird und die Geländekante hinunter zum Gleisfeld des Hauptbahnhofs durchschneidet.
            Die eingleisige Verbindungsstrecke zwischen den Bahnhöfen an der Oberfläche mitten durch zunehmend dicht bebautes Gebiet war wohl von Anfang ein Stadtentwicklungshindernis und Sicherheitsproblem, weswegen sie nach Errichtung der Konzertkurve dann wohl auch komplett aufgelassen wurde, statt wie ursprünglich vorgesehen für den städtischen und regionalen Schienenverkehr weitergenutzt zu werden.
            Es ist also durchaus möglich, dass der Verlauf anfangs etwas anders geplant war. Im Lauf der Jahrzehnte könnten sich auch die Normen geändert haben, was Steigungen, Bogenradien, Lichtraum (freizuhaltender Raum um ein Gleis herum) und andere Parameter betrifft.
            Und wenn unsere Stadt weiter wächst, kommt da irgendwann doch noch der Deckel drauf, und es entsteht damit sehr zentrumsnah neuer Grün- und Wohnraum und die Gleise laufen dann unterirdisch, wie vor mehr als 100 Jahren schon vorausschauend angedacht.
            Vielleicht finden sich ja im Stadtarchiv auch Unterlagen zu den damaligen Tunnelplänen?

          1. Ja, ja Herr Hirsch, das war er – eine Wiltener „Institution“. Wohnhaft gleich in dem altersgrauen Haus gegenüber des Kircheneinganges. Wieviele Kinder er hatte, weiß ich nicht. Seine Tochter „die Schafferer-Hedwig“ war Mitschülerin meiner Mutter.
            Der Trauungspfarrer? Eigentlich müßte das -theoretisch- der Wiltener Langzeitpfarrer, der Dominikus Dierich, OPraem, gewesen sein.
            Ich habe ihn erst seit 1950 in Erinnerung – da sah er anders aus. Aber 1947 waren halt sehr „schmale“ Zeiten -wem erzählen wir das?
            Schade, daß mein Mann nicht mehr lebt – er hätte gerufen „Jaaa, das ist eindeutig der….(XY)“, wer der Chorherren (evtl. „i.V.“) es auch immer war…
            Vielen Dank für diese schöne Erinnerung an die Zeit, als es noch keine – für mich nähere! – Wilt-West Pfarrkirche gab!

          2. Liebe Frau Stepanek, da hab ich sie unwissentlich hereingelegt, das war kein O.Praem. Chorherr sonder der extra für die Trauung von weither angereiste Bruder meiner Großmutter väterlicherseits, also der Onkel des Bräutigams und ein Jahr drauf mein Großonkel. Hatte man schon Zweifel, ob er wegen seines Alters überhaupt kommen kann, hat er dann noch 23 Jahre seines langen Lebens vor sich. Ein größeres Hindernis waren eher die damaligen Zonengrenzen, auch wenn er – aus Briyen stammend – britischer Staatsbürger war.

            Der Dominikus Dietrich trat in anderer Rolle auf den Plan. Bei ihm haben die Eltern das Brautexamen gemacht, welches in einer Stunde das erledigte, die heute auf langatmige Brautleutetage aufgeblasen wurde. Meine Mutter erzählte amüsiert gerne jedem, der es (nicht) wissen wollte, daß der launige Dominikus als erstes gefragt hat, ob meine Mutter auch Tiroler Knödel kochen könne, bei einer Ausländerin weiß man ja nie, und für den Donikus offenbar die conditio sina qua non. Meinen Vater hat diese Fragerei nur geärgert.

      2. Danke für Ihre tollen Bilder, Herr Schneiderbauer! Jetzt, wo ich diese polygonale Schrebergartenparzelle in Schrägansicht sehe, weiß ich, wie genau das Frau Stepanek in Erinnerung behalten hat. Jetzt glaub ich auch zu wissen, wo der als „…der östlichste der Schrebergärten war nur mehr dreieckig zulaufend“ beschriebene Erdbeergarten zu finden ist. Wenn man weiß, wo man hinschauen muß, kann man das Schicksal dieser Gartenfläche auch auf den Luftbildern verfolgen. Auf diesen ist diese Fläche nicht sofort als Schrebergarten erkennbar, es fehlt das charakteristische Hüttelwerk. Der beschriebene Wagen von Herrn Wanek ist vielleicht zu sehen. Mit der Konzertbrücke sind dann die Grundflächen zwischen Pastorstraße und Prämonstratenserweg in Baugründe verwandelt worden. Ein Rest des „östlichen Dreiecks“ blieb aber nachher bis anfangs 60er Jahre zwischen Brücke und altem Pfarrhaus bestehen (?).

        1. ..blieb wahrscheinlich bestehen, bis das neue Pfarrwidum samt Kindergarten eröffnet werden konnte (interessanterweise am Freytag & Berndt – Stadtplan 20178 14120 – 2022 als Pädagogisches Institut bezeichnet – Kindergärtnerinnenaus-
          bildung)

        2. Zum gestrigen Bericht über die Tiroler Knödel beim Brautexamen!
          Da wurde meine Mama vom Herrn Dominikus in „Sakramentenlehre“ geprüft:
          „Und welches ist das wichtigste Sakrament?“
          Mama dachte logisch ‚Brautexamen‘ und sagte: „Das Sakrament der Ehe!“
          Dominikus „Des glab i schon, daß Iahnen jetzt des am wichtigschtn isch! Aber vorher noo, daß Sie das Sakrament der Ehe überhaupts erscht empfangen kennen…!“
          Mama dachte wieder logisch ’stimmt, ma braucht ja a Firmzeugnis‘ und sagte “ Das Sakrament der Firmung“
          Dominikus „No davor! Daß Sie zur Firmung gehn ham kennen…“
          Mama „Die Erstkommunion …. ähh – das Allerheiligste Sakrament des Altars!“
          Dominikus „…und vorher no?“
          Mama ’stimmt, da hat ma ja vorher beichten….‘ und sagte „Das Sakrament der Buße!“
          Dominikus (genervt): „Also, bevor Sie mir mit der Letschtn Ölung aa no daherkemmen, sag I’s Iahnen: Das
          Sakrament der Taufe!!! und warum?
          Weil die Taufe ja erst das Toooooor zu die übrign Sakramente isch!!!“
          Der Kuriosität wegen festgehalten. Sie ahnen die Duplizität der Fälle.

  7. Ich danke Ihnen ebenfalls, Herr Schneiderbauer. Durch Ihre Bilder wurde meine Vorstellungskraft entlastet und musste die im Vorfeld erwähnten interessanten Schilderungen nicht mühsam zu einem Ganzen zusammendenken. Im wahrsten Sinne schwarz auf weiß haben Sie eine fertige Szenerie „geliefert“, merci!

    Das erste Foto finde ich besonders schön mit den beiden Kirchen, dem Zeughaus und den Friedhofs-Arkaden mit der noch dicht bestandenen Allee dahinter – sieht man nicht oft alles zugleich auf einer Aufnahme. Auch die Größe der Schrebergartensiedlung hat mich erstaunt.

    Die Heuschober auf der bereits gemähten Wiese vor dem Stb.-Bahnhof, das hohe Gras rechts der Bahn und die pumpvolle Staubaier haben mich sofort an einen heiteren Sommertag denken lassen. Beim derzeitigen Wetter kein Nachteil.

    1. Verzeihung, Frau Stolz, aber ich fürchte, Sie haben sich verschrieben.
      Das Gebäude Klostergasse 1 war nicht „Zeug-“ sondern LEUTHAUS des Stiftes Wilten. Und sein nördlichster (vorspringender) Teil soll auf den Fundamenten eines römischen Straßen- und Wachtturms stehen, hat man uns erzählt.

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