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Radetzkymarsch – Die Eiserne Krone (VII.)

Radetzkymarsch – die eiserne Krone (VII.)

Während die Diplomaten nun in Wien zwischen zahllosen Bällen und Soireen Europa neu ordnen, wird der eifrige Reformer Radetzky auf das Abstellgleis geschoben. Er arbeitet weiter an Denkschriften und Memoranden, die man in Wien höflich in Empfang nimmt und anschließend Staub sammeln lässt. Während seine Forderungen nach weiteren Militärreformen ungehört verhallen, engagiert er sich auch auf lokaler Ebene. Er kümmert sich um die Ausstattung der Bibliotheken von Kasernen und um Lehrpläne der Offiziersschulen.

In seinen Schriften dieser Zeit prognostiziert er das weitere Expansionsstreben Preußens, sowie die von Russland ausgehende Bedrohung. Die Forderung, die der General daraus wiederholt ableitet ist natürlich, dass nur eine schlagkräftige Armee die Sicherheit der Donaumonarchie gewährleiste. Er stellt sie in den folgenden Jahren beharrlich wie der Ältere Cato, wenn auch mit wenig Erfolg.

Aus seiner relativen Obskurität wird er durch die Julirevolution 1830 gerettet. Die Ereignisse in Frankreich, die auch auf Italien überzugreifen drohen, überzeugen die kaiserliche Regierung, ihre militärische Präsenz in Lombardo-Venetien zu verstärken. Der neue Oberbefehlshaber der Armee wird Johann Frimont von Palota (1759–1831). Er war ein alter Freund Radetzkys und bittet um die Versetzung des mittlerweile bereits 64-jährigen Generals nach Mailand. Im folgenden Jahr wird er schließlich selbst zum Oberbefehlshaber, nachdem von Palota zum Präsidenten des Hofkriegsrates befördert worden war. Während seines dortigen Dienstes wird er von Ferdinand I. (1793–1875) zum Feldmarschall befördert und mit dem Orden der Eisernen Krone I. Klasse ausgezeichnet. Ebenso erhielt er zu dieser Zeit zwei Auszeichnungen des damals mit Österreich verbündeten Königreiches Piemont-Sardinien.

Nach der anfänglichen Besorgnis setzt jedoch wieder die althergebrachte Unbekümmertheit ein und die über 100.000 Mann starke italienische Armee wird, den entschiedenen Protesten ihres neuen Oberbefehlshabers zum Trotz, auf unter 50.000 reduziert. Das hindert ihn aber nicht daran, das bestehende Heer nach allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften zu verbessern. Er kümmert sich um bessere Verpflegung, bessere Betten, humanere Strafen und die Ausbildung der Soldaten wie der Offiziere. Bald wird aus dem Feldmarschall für die Männer der Italienarmee „Vater Radetzky“. Obwohl er 1846 seinen 80er feiert, berichten mehrere Bekanntschaften, er mache den Eindruck eines rüstigen 50-Jährigen. Sein Gedächtnis ist scharf wie eh und je und während der Manöver verbringt er gerne acht Stunden am Stück im Sattel.

(Collane zum Orden der Eisernen Krone, Signatur Ph-21792)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Das wußte ich gar nicht, daß es auch einen O r d e n der Eisernen Krone gab.
    Die Krone selbst, die im Domschatz von Monza aufbewahrt wird, ist mir vom Hörensagen natürlich bekannt – wie sieht sie aus? Wirklich so wie auf der (sagt man so?) Collane?

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