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Peterbründl Oder Peterbrünnl?

Peterbründl oder Peterbrünnl?

Bei der Suche nach einer Aufnahme um den genauen Standort des Standls in diesem Rätsel zu eruieren, bin ich über eine Tatsache gestolpert, die gerade beim Recherchieren in Datenbanken oft zum Problem wird – die Schreibweise von Ortsangaben. Während sich heutzutage weitestgehend die Form „Peterbrünnl“ durchgesetzt hat, wurde selbiger Ort in vergangenen Zeiten oft auch „Peterbründl“ geschrieben. Dieser Umstand führt dazu, dass man selbst in unserer Datenbank bei der Suche je nach Begriff unterschiedliche Treffer erhält. In diesem Fall war der Bearbeitende aber so schlau beide Begriffe unterzubringen, weshalb wir nun gemeinsam diese einzigartige Aufnahme genießen können.

Die Aufnahme mit Originalpassepartout.

Die Aufnahme aus dem Jahr 1882 vom k.k. Hoffotograf Fritz Bopp zeigt den Bau der Arlbergbahn. Der Betrachter blickt gegen Osten auf die frisch mit Steinen verkleidete Innufer-Böschung an deren Ende bereits Geleise verlegt wurden. Darüber gut zu sehen der fast unverbaute Mentlberg. An Häusern stehen nur Schloss Felseck (Felseneck), daneben halb verdeckt ein Wohnhaus und davor das Gasthaus Peterbrünnl.

(Stadtarchiv Innsbruck Ph-A-24455-32)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Was für ein Fund! Die Densation für mich ist das große Gebäude im Hintergrund, welches ich das erste Mal auf einer Fotografie gesehen habe, die von der Weiherburggegend aus aufgenommen wurde, und die das Objekt trotz hervorragender Albumenschärfe auf diese Entfernung nur schemenhaft, wie ein riesiges Zelt aussehend, abgebildet hat.
    Es soll sich um eine Säge gehandelt haben, die einige Jahre später einer Uferunterspülung zum Opfer gefallen sein soll (Quelle Dr. Herbert Geiler) Irgendwo hab ich noch eine Zeichnung.

    Weitere schon gelesene Namen für das Peterbründl sind P-brün(n)del und P-brünnel.

    1. Es erstaunt keineswegs, dass man das große Gebäude im Hintergrund für ein Zelt halten kann. Dieses für unsere Gegend – oder doch besser für unsere Zeit ? – ungewöhnliche Dach mutet beinahe archaisch an. Fast wähnt man sich auf Sylt. Der mutige Standort wird im Falle einer dort untergebrachten Säge wohl einem ehemaligen Wasserrad geschuldet sein, das man am sensationellen Bild allerdings vergeblich sucht, und am Inn ohnehin sehr ungewöhnlich wäre.

  2. Die Innsbrucker Nachrichten vom 9. Jänner 1882 berichten über die Baustelle:

    „Vom Eisenbahnbau. Der heurige unvergleichliche Winter begünstigt den
    Bau der oberinnthaler Bahn in ganz außergewöhnlicher Weise. Hier bildet der
    Anfang des ersten Bauloses beim Peterbrünnl noch immer das Ziel zahlreicher
    Spaziergänger. Im Inn-Griese hinter dem Christof’schen Ziegelstadel bezeichnet
    eine canalartige Aushebung des Kieses bis zu einem Einschnitte in die klafter­-
    tiefe Sandschichte am Beginne der Gallwieser-Aue die Linie der Arche, die zur
    Sicherung des Bahndammes, dessen Höhe ein in der genannten Au ausgestecktes
    Profil anzeigt, erbaut werden muss. Um diese mit Handarbeit begonnene Grund-
    aushebung zur Zeit des günstigen Wasserstandes fertig zu bringen, wird dem­-
    nächst eine Baggermaschine aufgestellt werden, an deren Fundament gegenwärtig
    dortselbst gezimmert wird. Von dem neueröffneten Steinbruche wird mittels
    einer Rollbahn das Material zum Bahndamme an der Lehne unterhalb der
    Straße gefördert. Es ist ein interessanter Anblick, den das mannigfache Treiben
    der zahlreichen Arbeiter gleich einem Ameisenhaufen im Großen bietet. An dem
    Wege vor dem Christof’schen Ziegelstadel hat sich auch bereits eine Tabaktrafik
    etabliert, um den kleinen Bedürfnissen der Arbeiter Genüge zu leisten.“

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