Noch einmal eine Baustelle
Noch einmal schauen wir fleißigen Arbeitern über die breiten Schultern. Heute bauen wir eine Stützmauer. Für mich unerklärlich sind die Stromkabel, die in geringem Abstand aus der Wand ragen. Oder sind das doch etwa Stahlkabel, die die Mauer im soliden Fels verankern? Dafür wären sie dann doch etwas dünn, meint der Laie.
Bei der Bekleidung der Arbeiter befinden wir uns in einer Art Zwischenzeit. Die Zeit, in der Kinder, Männer und Frauen in ihren Zivilkleidern ohne jeden Schutz auf den Baustellen werkten, ist schon länger vorbei. Heute leuchten die Bauarbeiter in ihren Sicherheitswesten, Sicherheitshelmen, Sicherheitsschuhen, Sicherheitshandschuhen, Sicherheitsbrillen usw. in allen Farben. Zumindest übersieht man sie nicht. Hier gibt es offenbar schon Arbeitshosen und eine echte Wollmütze statt einem Helm. Wie hat denn diese Mützenmarke nur geheißen? Tyrolia? Mit so einem weißen Schneekristall als Logo. In meiner Erinnerung halt.
Was die beiden Herren vor den Baggern eigentlich machen? Keine Ahnung. Ich hoffe auf die fachkundige Erläuterung von Herrn Ing. Roilo oder den anderen Baumenschen.
Im Hintergrund erkennen wir einen Teil eines Hauses. Dieses könnte bei der nicht so schwierigen Lokalisierung der Szenerie helfen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-19.760)
Der Mann, der den an einem LKW angebrachten Kleinbagger bedient, ladet entweder von der Ladefläche Erde ab, oder er klaubt sie (eher aber nicht) vom Boden auf.
Kritischer erscheint mir die Szene vor dem anderen Bagger, links sieht man so ein Kabel. Schaut der Mann neben der Schaufel etwa nach, ob es noch unbeschädigt ist? Vielen lokalen Stromausfällen ging das „Öha!“ eines Baggerfahrers voraus.
Da gehts wohl rauf in die Jagdgasse!
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Die bestehende Stützmauer wird hier nach unten „verlängert“. Dazu wird durch den Ankerbalken und die eingebohrten Anker der vorhandene Erddruck aufgenommen und durch die senkrechten Unterfangungen, die üblicherweise Schritt für Schritt hergestellt werden, erreicht man eine zusätzliche vertikale Abstützung der Stützmauer beim Abgraben des Geländes. Die Schläuche, die bei den Ankerköpfen aus dem Ankerbalken ragen, dienen zum Verpressen der Anker mit Zementsuspension, um eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Untergrund zu erreichen. Bemerkenswert finde ich den rückseitig an der Baggerschaufel des Baggerladers ( ich tippe auf eine Kramer Allrad) angebrachten Reißzahn. Die Tätigkeit des rechts im Bild stehenden Herren ist die Steuerung des heckseitig am LKW angebrachten Ladekrans mit dem Zweischalengreifer, der Mitarbeiter neben der Baggerschaufel dürfte an der Bageerschaufel hantieren bzw. diese abschmieren. Interessant finde ich auch das Teil, das der Baggerfahrer in seiner rechten Hand hält. Da ist ein Spiralkabel erkennbar aber ein Telefonhörer wird das aller Wahrscheinlichkeit nicht sein.
Wow – bin ich froh, dass ich nicht der einzige Baumensch bin – danke, Herr Lechner (lange nichts mehr gehört von Ihnen)
Danke für diese profunde Erläuterung!