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Neues Album, Neues Glück III

Neues Album, neues Glück III

In unserer Glasplattensammlung scheint wirklich alles mögliche an Fotomaterial bunt zusammengewürfelt zu sein. Unglücklicherweise kennen wir die Provenienz nicht, die uns einen Zusammenhang, falls überhaupt einer besteht, noch deutlich machen könnte. Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob die Fotos ursprünglich überhaupt alle zusammengehörten, oder ob es sich um mehrere Bestände handelt, die sich über die Jahre im Depot angesammelt haben und die irgendwann in derselben Kiste gelandet sind…

Das heutige Foto zeigt einen Inn, wie wir ihn (zum Glück) eher selten zu Gesicht bekommen: reißende Wassermassen strömen knapp unter der Karwendelbrücke hindurch. Die Ufer sind, soweit erkennbar, noch unverbaut. Der Kamin im Hintergrund gehört zu… aber das wissen Sie doch sicherlich selber, lieber LeserInnen 🙂 Lässt er (und das unverbaute Ufer) auch genauere Datierungsvorschläge zu?

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Pl-1782-19)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Bei diesem Foto kommt man ja aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ein sensationelles Bild, liebe Frau Fritz!

    Das Baujahr der Karwendelbrücke bietet schon einmal einen Anhaltspunkt für die frühestmögliche Datierung.
    In dieser Gegend kennt sich Herr Hirsch bestimmt gut aus.

    Ein Vergleich mit den Hochwasserdaten des Innflusses könnte sogar die Verknüpfung mit einem ganz bestimmten Hochwasserereignis liefern.

  2. Das Foto lässt Erinnerungen an das Innhochwasser 2005 und 2019 wachwerden. Damals war der Innpegel sogar noch ein ganzes Stück höher.

    Hinten sieht man die Häuser Innrain 121 und 123, gebaut um 1910.

    Die Mittenwaldbahn wurde am 26. Oktober 1912 feierlich eröffnet. Auf dem Foto sieht man interessanterweise bereits die Oberleitungen für den Zugverkehr. Das würde auf eine Datierung ab 1912 hindeuten.

  3. Auf dem höchsten Gebäude ist eine hier leider nicht als solche erkennbare Wetterfahne. Darauf ist das (Bau)Jahr 1910 zu lesen. Ansonsten gibt es wenig Anhaltspunkte. Irgendwann vor dem Luftbild 1940 wurde der Schlot abgetragen. Es gab noch einen zweiten, kleineren bei der Schlosserei, der blieb bis zur Überbauung 1971-72.

    Anfang 30er kam zwischen Huter Säge und Viadukt noch die Grünbachervilla (Innrain 120) hinzu, von der man auf dem Foto wenigstens eine Ecke sehen müßte, gäbe es sie schon.
    Weitere Bautätigkeit gab es in dieser Gegend erst nach dem zweiten Weltkrieg. Als Erstklassler sah ich vom Kamerastandort aus noch immer die gleiche Umgebung. Das erste waren in den 50ern die beiden Eisenbahnerhäuser Innrain 125-135 anstelle von Baracken, später, 1963-66 herum schloß man die Baulücken zwischen den Häusern Innrain 105 und 113, sowie das Eck Nr. 117, wo die Baufirma Jartschitsch ihr Lager hatte.

    Vom Schlot abgesehen hätte man noch bis in die 50er Jahre das selbe Foto schießen können.

  4. 1928 war die Gegend rund um die Karwendelbrücke der Schauplatz eines ungewöhnlichen Polizei-Einsatzes. Der Tiroler Anzeiger vom 8. Oktober 1928 berichtet:

    „Demosthenes am Inn. Am Freitag, um 9 Uhr
    abends, wurde die Polizei verständigt, daß sich bei der
    Karwendelbrücke ein Irrsinniger herumtreibt. Zwei
    Kriminalbeamte forschten nach und entdeckten dort
    einen jungen Mann, der längs des Inn auf und ab­
    ging und Sprechübungen hielt, um sich für einen Red­-
    ner auszubilden.“

  5. Wobei ich vom Bau der Bahn ein Foto kenne, wo eine Feldbahn über die Brücke fährt, wo das Wasser dann gleich hoch steht. Kann es sein, dass durch die Regulierung einfach das Flußbett an der Stelle einfach etwas tiefer oder voluminöser geworden ist (steilere Flanken)? Und das am Bild einfach das 5 Jährige Hochwasser „nur“ ist?

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