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Nein, Diese Aufnahme Stammt Nicht…

Nein, diese Aufnahme stammt nicht…

… etwa aus Berlin (oder einer anderen deutschen Stadt), wie die Pickelhaube des Beamten in der Bildmitte vermuten lassen würde. Man darf sich von der preußisch anmutenden Kopfbedeckung hier nicht in die Irre führen lassen. Bereits 1849 wurde die Pickelhaube in Österreich bei der k. k. Gendarmarie eingeführt. Auch in Innsbruck wurde sie lange Zeit von den Beamten der Städtischen Sicherheitswache getragen.

Unser Foto entstand im Jahr 1930 mitten in Innsbruck. Wir sehen einem städtischen Wachmann dabei zu, wie er den Verkehr an der Ecke Meraner Straße / Maria-Thersienstraße regelt. Eben kommt der Autobus der 1926 eröffneten Linie Innsbruck-Hauptbahnhof–Mühlau angefahren.

Im Hintergrund kann man einige interessante Geschäfte erkennen, darunter etwa das Atelier des bekannten Innsbrucker Fotografen Max Ketzler (Meraner Straße 1), die Gemischtwarenhandlung Max Augustin und die Filiale eines noch heute existierenden österreichischen Textilkonzerns. Wer genau hinsieht, kann auch ein Schild mit der Aufschrift „The Berlitz School“ entdecken. Dahinter verbarg sich eine Sprachschule, die Abendkurse in Englisch, Französisch und Italienisch anbot.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-NE-1984)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Mir fällt besonders sie Werbung am Dach des Linienbusses auf. Ich kannte bisher keine so detaillierte Aufnahme von so einer Dachwerbung aus dieser Epoche an der Fahrzeugfront; nur auf den Seiten oder am Heck. Ganz offensichtlich war Werbung im öffentlichen Verkehr schon damals mindestens so penetrant wie heute 🙂
    Unnötig zu erwähnen, dass auch dieses Bild wieder in vielerlei Hinsicht fantastisch ist.

  2. Aufgrund des noch im Linksverkehr fahrenden Mühlauer Busses ist der Aufnahmezeitpunkt definitiv vor dem 2.April 1930.
    Die Linie wurde im August 1926 eröffnet und zuerst von Leo Bayr und ab 1927 von der damals noch selbständigen Gemeinde Mühlau betrieben.

    @Manni, das Bild ist übrigens mit einem leicht engeren Bildausschnitt auch in der dritten Auflage des Kreutz-Buches abgedruckt.

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