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Nächtliches Mysterium

Nächtliches Mysterium

Richard Müller hielt – wohl in den 1920er- oder 1930er-Jahren die obige Szene in der Maria-Theresien-Straße fest. Die Läden von Marschitz, Kranewitter und Greil sind leider keine Hilfe, da es alle Geschäfte jahrzehntelang gab. Das prominente Straßenschild Richtung Brenner bzw. Salzburg /Kufstein / München deutet eher auf Ende der 20er oder später hin. Aber mehr als das genaue Aufnahmedatum ist das Mysterium ja: Was ist denn das bitte? Der Titel im unserer Datenbank lautet „Schneeverwehungen (?) auf der Maria-Theresien-Straße“. Mit großem Fragezeichen, würde ich sagen. Wie könnten das links Schneeverwehungen sein, wenn die rechte Seite völlig aper zu sein scheint? Dann schon eher eine künstliche Langlaufloipe durch die Innenstadt. Aber ist das überhaupt Schnee? Es sieht fast aus, wie ein mystisches Nebelband aus einem Fantasyroman. Aber selbst der hätte sich in der Realität kaum auf einen Fahrstreifen beschränkt. Vielleicht ein Spiel mit der Langzeitbelichtung? Mit Fackeln marschierende Leute zum Beispiel. Aber dafür ist das ganze viel zu niedrig. Und was ist das eigentlich für eine Lampe, links im Vordergrund? Fragen über Fragen zum Wochenende….

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-30769)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Das Dings links unten ist der Vorläufer der später am Nordrand platzierten Pultizist:innenkabine, es ist z.B. hier zu sehen: https://innsbruck-erinnert.at/unendlich-viel-zu-entdecken/
    Ich vermute mal, dass die Beleuchtung unter der Plattform gelb und blinkend war? Sehr interessant jedenfalls, das hier mal beleuchtet zu sehen!
    Die weißen Spuren scheinen mir von im Gehen getragenen Laternen, Windlichtern oder derlei zu stammen, als wäre eine Parade durchgezogen. Die Breite des Lichtbandes und die vermeintliche Höhe über dem Boden sowie das Muster deuten m.E. auch darauf hin. Auf der rechten Seiten sehen wir zusätzlich drei einzelne derartige Lichtspuren, als wären einige abseits der Masse am Rand mitgegangen. Mittendrin eine durchgehende, gerade Lichtspur, vielleicht ein während der Zeit der Belichtung voraus- oder nachfahrendes Motorrad?
    Zeitlich befinden uns vor 1940, da am 10. Juli 1939 die Nordstrecke der Tram durch den Saggen stillgelegt und in den Monaten darauf auch schon abgebaut wurde, man brauchte ja das Metall. Von der Lage der Gleise sind alle Gleisanlagen im Bild schon zweigleisig, was ab 1929 der Fall war. Vom September 1930 habe ich ein Privatfoto, auf dem dort ein Polizist auf einem niedrigen, geländerlosen Podest steht. Weitere Aufnahmen sind leider nicht genau datiert, aber mit diesen Informationen kann ich zumindest sagen, dass wir uns im Zeitraum 1931 bis 1939 befinden müssten.
    Naheliegend fände ich, dass mit Einführung der Rechtsfahrordnung ab 1.5.1930 solche beleuchteten Podeste für die Verkehrspolizei neu errichtet wurden.

    1. Das meiste ist spekulativ, nur die (Grob-)Datierung 1931-39 ist gesichert, aber wie so oft auch nur dank Walter Kreutz…
      Wenn man sich die ganzen Lichtflecken genauer ansähe, könnten vielleicht noch weitere Schlüsse gezogen werden, z.B. zu Fahrzeugen, die während der Langzeitbelichtung dort kurz angehalten haben könnten. Anhand der einzelnen Lichtspuren rechts würde ich eine Belichtungszeit von 1-2 Minuten vermuten.
      Vielleicht mag sich ja noch jemand damit beschäftigen.

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