Musik am Kaiserhof
Maximilian I. lernte nach seiner Heirat mit Maria von Burgund die damals hochberühmte burgundische Sängerkapelle, bei der die besten Musiker ihrer Zeit im Dienst standen, kennen und schätzen. Maximilian I. überließ 1494 die burgundische Hofkapelle seinem Sohn Philipp dem Schönen, sie diente ihm aber weiterhin als Vorbild für seine eigene Hofkapelle.
Nachdem Maximilian I. 1490 die Regierungsgeschäfte in Tirol übernommen hatte, kam das Musikleben in Innsbruck zu voller Blüte. Als Oberster Kapellmeister der Hofmusik wirkte der vielseitig gebildete Humanist Georg Slatkonia. Neben Paul Hofhaimer, dem zu seiner Zeit wohl bekanntesten Organisten, engagierte Maximilian weitere berühmte Musiker. So wurde zum Beispiel Heinrich Isaac, der der Tiroler Residenz mit dem Lied „Innsbruck ich muss dich lassen“ ein unvergängliches Denkmal setzte, Hofkomponist und begleitete als solcher Maximilian auf vielen Reisen. Isaacs Schüler Ludwig Senfl trat nach seinem Tod 1517 die Nachfolge als Hofkomponist an.
Als Philipp der Schöne seinen Vater Maximilian im Herbst 1503 in Tirol besuchte, trafen die burgundische und die maximilianische Hofkapelle aufeinander. Beide Hofkapellen absolvierten daraufhin gemeinsam glänzende Auftritte, bei denen Werke von Heinrich Isaac und dem franko-flämischen Komponisten Pierre de la Rue und Jacob Obrecht aufgeführt wurden.
Bei dem Titelbild handelt es sich um einen Kupferstich aus dem Jahr 1624 mit dem Titel „Maximilianus I. Rom. Imperator“. Dargestellt ist der in eine Rüstung gekleidete Kaiser Maximilian I.
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-k-1323-1)