Mit Oberhirtlicher Empfehlung
Bei den Krippen gibt es zwei Grundformen, die Orientalische und die Tiroler Krippe. Beim verwendeten Material ist die Bandbreite viel größer. Holz, Plastik, Papier, Pappmaché, Ton, Porzellan, …
Schon im 17. Jahrhundert nutzte man Krippenfiguren aus Papier und Karton als Hintergrund für traditionelle Holz-, Ton- und Porzellankrippen. Reine Papierkrippen wurden seit dem 18. Jahrhundert gefertigt und aufgestellt.
Die niedrigen Anschaffungskosten und die Kompaktheit machten die Papierkrippe der breiten Bevölkerung zugänglich. Zunächst handbemalt, konnten die Figuren der Krippenszenerien mit dem Fortschritt der Drucktechnik auch auf Bilderbögen gedruckt gekauft werden. Die Figuren wurden dann daheim zumeist im familiären Kreis ausgeschnitten. Anstelle eines Krippenberges gab es eine aus natürlichen Materialen wie Holz oder Moos modellierte Landschaft. Aufgrund des fragilen Werkstoffes haben sich Papierkrippen selten erhalten.
Der Innsbrucker Künstler Wolfram Köberl hat neben Krippenbergen auch einen farbenfrohen Krippenbogen erschaffen. Gedruckt wurde der Bogen mit den Figuren vom Innsbrucker Verlag Felizian Rauch. Er ist versehen „mit Oberhirtlicher Empfehlung“. Auf das Ausschneiden warten noch die Heilige Familie, die Heiligen Drei Könige, Hirten, Ochs und Esel und vor allem zahlreiche Schafe.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Bi/k-1747, um 1970)