Maritimes aus Innsbruck (IV)
Am 10. August 1917, einem Freitag, griff die in Innsbruck lebende Anny (der Nachname ist der Redaktion leider nicht bekannt) zur Feder, um an ihren „lieben Toni“ diese Künstler-Postkarte zu schreiben. Sie schrieb ihm knapp, aber herzlich:
Muss Dich vorläufig mit Karten befriedigen gelt, dann wieder Briefe. Heute abend [sic] gehts zum Seewirt [nach Amras] mit mehreren bekannt[en] Mädelen weisst ich werde grinsen wenn ich nach unserem Stammtisch sehe wo ich mit Dir gegessen hatte. Innigen Kuss D[eine] Anny
Über den Adressaten Anton Gabloner ist leider nicht allzu viel bekannt. Er wurde am 10. März 1890 in Meran als Sohn des Hausknechts Franz Gabloner von Seis und der Magdalena Tutzer geboren. Unmittelbar nach seinem 21. Geburtstag rückte Anton zur österreichisch-ungarischen Marine nach Pola (heute Pula) ein, der er bis zum Kriegsende im November 1918 angehören sollte. Er brachte es in dieser Zeit bis zum Maschinen-Maat (ein Unteroffiziersdienstgrad). Im Sommer 1917 diente er an Bord von S.M.S. Huszar. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes Torpedofahrzeug (Zerstörer), das im Feber 1911 in den Dienst der österreichisch-ungarischen Marine gestellt worden war (nachdem ein Vorgänger gleichen Namens im Dezember 1908 gesunken war, hier nachzulesen).
Vielen Dank an Christoph Penz vom Tiroler Landesarchiv für die Unterstützung bei der Recherche!
(Slg. Kurt Klieber, Privatbesitz)