März 1848
Nicht alle Nachrichten aus diesem historischen Jahr müssen von großer Wichtigkeit sein – manche sind von geradezu monumentaler Bedeutung. Ein solches Dokument dieses Jahres haben wir auch hier – verschließen Sie Ihre Augen, auf dass das Licht der Wahrheit Sie nicht blenden möge! Lassen Sie sich auf einen Stuhl mit Armlehnen nieder, damit sie sich daran festklammern können, bei dem verzweifelten Versuch sich aufrechtzuhalten, wenn ihnen ob der sich ihnen bietenden Offenbarung die Sinne schwinden!
Nun spähen Sie vorsichtig durch die Lücken der Finger ihrer vor die Augen geschlagenen Hände und sehen Sie…
Berichtigung
Der gefertigte Gymnasial-Präfekt erklärt hiermit alle Gerüchte als grundlos, durch welche so vielfältig ausgestreut wurde, daß entweder er oder Einer aus den Gymnasial-Professoren am letztverflossenen Sonnabend im Gymnasial-Gebäude durch Worte oder durch Handlungen von einigen Herren Akademikern der löblichen hiesigen k.k. Universität persönlich insultirt worden sey.
Innsbruck, den 20. März 1848.
Anton Schwitzer S.J.
Gymnasial-Präfekt
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(Signatur VO-28)
Ah, geh! Solange ist der „Kunstgriff des Dementis“ also schon bekannt – und nicht erst seit der „Oberst-Redl-Geschichte“ des Egon Erwin Kisch -! Schau, schau!
Die kaisertreuen Jesuiten mokierten sich wohl über Sympathisanten der Märzrevolution in den Reihen der Studenten bis hinauf zur einigen Herren Akademikern der löblichen hiesigen k.k. Universität.
Ja, da fällt mir aus Kinde- und Jugendtagen ein Vers aus der Kurzgeschichtensammlung von einem Fitz Müller – PartenkirchenPartenkirchn ein.
De Vers Sei ein 1848 – Trutzlied gewesen (oder war dessen Verspottung) und lautete:
„Ariwschtokrate –
die werre gebrate!
Firschte und Pfaffe,
die werre gehenkt.“