Madonnen-Rätsel XXIX
Jetzt bin ich wieder ein bisschen auf den Madonnenrätsel-Geschmack gekommen. Auch die hier gezeigte Gottesmutter hat eine spannende und doch recht ereignisreiche Vergangenheit. Die Mariendarstellung stammt aus dem Jahr 1864. Doch damit habe ich vielleicht schon zu viel gesagt – wo befindet sich dieses Bild?
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-6412)
Bitte vielmals um Entschuldigung! Ich weiß zwar leider nicht, wo sich dieses Bild befindet. Obwohl – bekannt vorkommen tut es mir.
Nur “ I M M A C U L A T A“ – ich fürchte fast, der UNBEFLECKTE EMPFÄNGNIS (nicht die des Jesukindleins, sondern Mariens selbst im Schoße ihrer Mutter Anna ohne Erbsünde empfangen) entspricht dieses MADONNENBILD nicht . Die Immakulata – die Unbefleckte – trägt ein weißes Gewand. Ihr Fuß zertritt den Kopf jener Schlange (der Sünde), welche sich um die ganze Erdkugel windet, auf welcher Maria steht. Ein Kranz von 12 Sternen schwebt hinter ihrem Kopf mit dem mädchenhaft offenen Haar.
Diese Mariendarstellung Scheint mir eher – die „Doppelschalenkrone“ verrät es uns, eine „Himmelskönigin“.zu sein.. Vielleicht meldet sich ein Ikonographie-Fachmann zu Wort und liest mir jetzt gründlich die Leviten!
Zumindest scheint es mir ein Darstellung der Amraser Madonna zu sein.
Ja, da müßte man die beiden Bilder nebeneinander sehen – nach dem Motto:
„FINDE DIE UNTERSCHIEDE“
Denn wenn Maria plötzlich eine habsburgische Doppelschalen-Kaiserkrone trägt, ist das keine „Anrufung“ Marias, also nicht mehr eine „Königin Maria“. Die Kaiserkrone ist Attribut heiliggesprochener Kaiser (z.B. Heinrich II)
Auch das „Kindlein, nackt und bloß“ hat nun plötzlich ein – wenn auch durchsichtiges – Hemdlein an.
Und statt eines Zepters empfängt es von einem Englein – eine Nelke… Als Attribut auf Heiligendar- stellungen wohl eher ungewöhnlich. Da gibt es eher Lilien – oder Rosen – –
Vielleicht insgesamt eine dem Geschmack der 2.Hälfte des 19.Jhdts entsprechende Darstellung von „Maria mit Kind“, in der figürlichen Haltung aber sicherlich an die Ambraser Muttergottes „angelehnt“
Irgendwo hängt glaub ich die Frage nach dem Wo?? in der Luft.
Den Begriff Doppelschalenkrone hätte ich eher im zahnärztlichen Umfeld vermutet.
Ja, Herr Hirsch – so daneben liegt halt unsereins (hat man sich Ihre Aufforderung „Imma dat Jenaue) allzusehr zu Herzen genommen…
Das ist das Bild der Fieberkapelle in der Wiesengasse, vom Wetterherrenweg verlegt ans SW-Eck des Pradler Friedhofs!
Es wurde 1864 von A. Kirchebner gemalt.