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Leben Auf Der Verkehrsinsel

Leben auf der Verkehrsinsel

Es gibt so gewisse Ecken von Innsbruck, die sind da und irgendwie auch nicht. Oder besser gesagt, man fährt vorbei, achtlos, vielleicht einzelne Aspekte wahrnehmend, aber ohne die wunder-bare Gesamtheit zu erfassen. Eben weil man sich am Rande vorbeibewegt, aber nicht ins Gewebe eintaucht. Das heutige Titelbild zeigt für mich so eine Ecke, eine ziemlich runde halt. Im Alltag konstant passiert bzw. durchquert – am Weg in die Feldstraße, zum Friedhof, zum Bergisel, zum Stadion. Und ja natürlich, ab und an aus Neugier auch mit kurzen Abstechern nach links und rechts. Und trotzdem muss ich mich fast bewusst daran erinnern, dass dieses Gebiet da ist, denn auf meiner vereinfachten Landkarte im Kopf gelangt man von der Leopoldstraße über den Südring direkt zur Basilika. Ganz ohne diesen Zwickel zwischen Bahngleisen und Südring, der aus der Luft irgendwie wie eine große, bewohnte Verkehrsinsel wirkt. Die richtigen Verkehrsinseln legt man ja oft nachträglich in Straßenverläufen an, um Kreuzungen zu entschärfen, während hier eher das Gegenteil der Fall war. Wenn man sich so manche übergebliebene Gebäude aufmerksam ansieht – man denke etwa an die Graßmayrstraße 2a – dann wird offen-sichtlich, dass hier einmal eine historisch gewachsene, lose zusammenhängende Bebauung existierte, die erst nachträglich von den Verkehrswegen, insbesondere dem Südring, zerschnitten wurde.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-4042, Foto: Richard Frischauf)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Jede Menge Wilten. Das Geviert Fraeuenanger, Graßmaierstraße und Leopoldstraße ist wirklich ein Umweg wenn man nicht dort wohnt. Vor allem im Abschnitt Neurauthstraße Frauenanger gäbe es aber etliche schöne und /oder interessante Häuser zu sehen.

    Man sieht mindestens drei Neubauten, nach denen man sich zeitlich orientieren kann. Das jetzt gerade schon wieder im Abbruch befindliche Haus Prämonstratenserweg 7 ist noch eingerüstet, ebenso das Haus Fritz Konzert Straße 4, während das Hotel Restaurant Zillerta gegenüber, Nr. 7,l schon fertig gestellt ist. Verglichen mit den Luftbildern bleibt somit nur der Sommer 1964 als Aufnahmejahr.

    Daß damals das Stiegele immer noch sein Enklavendasein zwischen den Schienen fristete bzw. wenigstens noch als Bauwerk vorhanden war, überrascht mich.

  2. Ich habe eine dunkle Erinnerung an ein Stellwerk-Häusl im Zwickel zwischen Brennerbahnstrecke und neuer Linienführung Konzertkurve, inem einmal ein Wellensittichzüchter war, so um ca. 1975 – 1980. Wars eh einEisenbahner?
    Jedenfalls hat mein Mann dort 2. Hälfte der 70er Jahre dort einmal einen Sittich für eine Bürokollegin besorgt.
    An die Ruine des Gasthofs Stiegele kann ich mich insoferne erinnern, als wir einmal in den 40-er Jahren in der Ruine dieses Gasthofs eine dort wohnende „alte“ Frau R. besucht haben, die uns je ein Glas Ziegenmilch kredenzt hat. Es hieß, die Ziege habe den Winter jeweils bei ihr unterm Küchentisch verbracht… (Bitte, wer kann schon mit einer solchen Erinnerung aufwarten?) Vielleicht war das „Stiegele“ auf der quadr. Wiesenfläche mit den paar „Stauden“ rundherum?

    1. Wobei ich sehe, daß ich den selben Fehler ein zweites Mal gemacht habe. Herr Schröter hat das damals richtiggestellt, das sei nicht das STiegele gewesen, sondern ein Nachbarhaus.

  3. Das war meine Lieblingsecke, als Sohn eines Eisenbahners konnte ich dort viel herumstöbern. Links der Olympiabrücke ist eine große betonierte Fläche zu sehen, das war die ehemalige Bekohlungsanlage. Davor führen vom Frachtenbahnhof noch die Gleise für den Verschub und die Tankstelle beim Bartolomä. Hier erkennt ma auch noch den Ausfluss des Sillkanals zur Sill. Der weitere Verlauf des Kanals wurde ja im Zuge des Baues der Konzertkurven endgültig abgestellt.
    Im Zwickel beim Stiegele gibt es noch gar keine Schrebergärten, erst Ende der 60er kamen die Ersten Garten. Das Stiegele wurde mitte der 70er endgültig geschliffen, mein Vater bekam einen Gartengrund genau auf der Parzelle des Stiegele. Wir waren „steinreich“ .

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