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„Küss Die Hand, Schöne Frau“

„Küss die Hand, schöne Frau“

Mit ihrem Lied „Küss die Hand, schöne Frau, Ihre Augen sind so blau“ hat die „Erste Allgemeine Verunsicherung“ dem Handkuss ein musikalisches Denkmal gesetzt.
In der Süddeutschen Zeitung war zu lesen „Männer, die heute noch Hände küssen, sind entweder Österreicher, Clowns, Bourbonen, Kardinäle, Karnevalisten oder FDP-Mitglieder.“

Wer kennt heute noch diese Begrüßungsgeste? Früher war der Handkuss ein Muss und die übliche Form der Begrüßung. Er geht zurück auf das Küssen des Siegelringes von Adeligen und kirchlichen Würdenträgern. Erst in der Barockzeit wurden auch Frauen zu Empfängerinnen von Handküssen und ihre Bedeutung begann sich zunehmend in die bis heute vorherrschende galante Praxis als Ausdruck besonderer Wertschätzung zu verschieben.

Wie schaut der korrekte Handkuss aus? Schlag nach bei Knigge, Wer kann das besser beschreiben als Knigge, der Benimmratgeber:

Die Ausführung will gelernt sein, geht es dabei doch um die hohe Kunst der Andeutung: Die Verbeugung wird ebenso nur angedeutet wie der eigentliche „Kuss“. Reicht die Dame ihre Hand zum Gruß, kann der Herr statt dem gewöhnlichen Händedruck die gereichte Hand auf Brusthöhe führen und mit einer leichten Verbeugung den Handkuss andeuten. Dabei sollten seine Lippen den Handrücken der Dame niemals berühren. Es gilt, den Handkuss lautlos und vor allem ohne (Kuss-)Geräusche vorzunehmen, auch das Gespräch pausiert währenddessen. Unerlässlich ist die Kunst des Handkusses am Wiener Opernball, wo Damen grundsätzlich auf diese Art begrüßt werden. Die Dame kann sich natürlich auch dem Kuss verweigern, indem sie das Anheben der Hand nicht zulässt. Dies ist zu respektieren und der Herr muss mit einem normalen Handschlag vorlieb nehmen.

Unser Tipp:
Ein Handkuss erfordert Übung. Wenden Sie ihn nur an, wenn Sie sich dabei sicher fühlen!

(Handkuss richtig geben | Knigge (knigge2day.at)

Um sich mögliche Peinlichkeiten zu ersparen, gibt es als Ehrerbietung auch die Grußformel „Küss die Hand“. Sie tritt anstelle des Handkusses und ist diesem in der Bedeutung gleichzusetzen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, GoNe-14671, 1952)

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