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Seife Und Blüten (I.)

Seife und Blüten (I.)

Zu Beginn der 1840er scheint in Innsbruck erstmals ein Seifensieder namens Joseph Epp auf. Er verkaufte bald jedoch nicht nur Seifen sondern auch Kerzen und Lampen aus Walrat[1]. Ebenso brachte wer auch neue Seifen auf den Markt – 1847 präsentierte er seine braune Cocosnußöl-Sodaseife, die in Innsbruck in der Seilergasse und in Hall am Langen Graben zum Verkauf angeboten wurde.

Es klang als würde er ein erfolgreiches Geschäft führen; doch 1851 gab es einen plötzlichen Einschnitt in seiner Karriere – er saß wegen Geldfälschung auf der Anklagebank.

Die Staatsanwaltschaft warf dem Angeklagten vor, aufgrund finanzieller Schwierigkeiten dazu übergegangen zu sein, zusammen mit Jakob Bernet, dessen Frau Friederike und Friedrich Werkmeister, in der Schweiz von einem Lithographen namens Konrad Kull Banknoten fälschen zu lassen und mithilfe seines Betriebs nach Innsbruck zu schmuggeln und in der Stadt in Umlauf zu bringen.

Der Bleicher Jakob Bernet und Joseph Epp sangen jedoch zwei verschiedene Lieder – lt. Bernet habe Epp ihn dazu angestiftet, sich an Kull zu wenden, um von ihm Ein-Gulden-Scheine fälschen zu lassen; lt. Epp hingegen war Bernet an ihn herangetreten und hätte ihm von seiner unlauteren Geschäftsidee erzählt.

(Bote von Tyrol, 17.06.1847)


[1] Fett v.a. von Pottwalen, für welches die Tiere lange beinahe bis zur Ausrottung gejagt wurden – sie sind bis heute trotz der Fangverbote eine gefährdete Art.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Der betreffende Seifenfabrikant Joseph Epp wurde am 22. September 1810 geboren und starb am 12. September 1878 um 6 Uhr abends in Innsbruck. Er stand im 78. Lebensjahr. Er hinterließ drei Söhne namens Josef, Karl und Alois Epp.

    Zum Zeitpunkt des Gerichtsverfahrens war er somit Anfang 40.

  2. Die Parfümerie Epp in der Schlossergasse 1 gibt’s nach wie vor, heißt nun aber anders.
    Ob es dort noch diese Cocosnußöl-Sodaseife gibt? Wohl eher nicht.

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