skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Katastrophenalarm Im August

Katastrophenalarm im August

Ein kurzer historischer Wetterbericht: Vor vierzig Jahren, in der Nacht vom 5. auf den 6. August 1985, steuerte ein Tief über den Britischen Inseln subtropische Warmluft gegen die Alpen und sorgte in ganz Tirol für heftige Niederschläge. Wegen einer gleichzeitig durchziehenden Kaltfront fiel am Nachmittag Schnee bis Matrei am Brenner und bis auf die Höhe der Seegrube. Der Regen dauerte fast zwei Tage an und löste in weiten Teilen des Landes Katastrophenalarm aus.

In Innsbruck führte die Sill bereits am Vormittag des 6. August Hochwasser, zu Mittag mussten die Dreiheiligenstraße, Jahnstraße, Grillparzerstraße und Kärntner Straße für den Verkehr gesperrt werden. Bei der Pradler Sillbrücke trat das Wasser schließlich über die Ufer. Auf dem Titelbild lässt sich links oben erkennen, wie Feuerwehrleute versuchen, die Wassermassen mit Sandsäcken abzuwehren. Kurz nach 16 Uhr stand laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung auch die Altstadt teilweise unter Wasser und Bürgermeister Romuald Niescher rief eine Krisensitzung ein. Die Bewohner der Altstadt wurden aufgefordert, die Keller auszuräumen. Über Brücken führende Gasleitungen wurden abgedreht. Ein Großteil der Flussübergänge und die Südtangente der Autobahn wurden für den Verkehr gesperrt.

Besonders betroffen war auch das Zeughaus, wo die Sill zuerst über die Ufer trat. Der Keller des Museums wurde überschwemmt und viele der dort gelagerten Gegenstände konnten nicht gerettet werden. Darunter ein großer Teil der naturwissenschaftlichen Sammlung.

Das gesamte Ausmaß der Unwetterkatastrophe wurde erst im Laufe der nächsten Tage ersichtlich. Gebiete in ganz Tirol waren betroffen, Ortschaften überflutet, Bauernhöfe vermurt, Brücken zerstört und Straßen verlegt worden. Mehrere Menschen verloren ihr Leben. Die Schäden erreichten Millionenhöhe.

Vielleicht kann sich ja jemand von unseren Leser:innen an die Flutkatastrophe vom August 1985 erinnern. Und mir vielleicht auch sagen, welche Straßen in Dreiheiligen es nun genau sind, die auf den vier Fotos im Titelbild unter Wasser stehen. Als „Zugezogene“ fehlt es mir leider (noch) an der nötigen Ortskenntnis.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, SiNa-184)

Elisa Wasserer

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Ja – da wollen wir doch mal gleich!
    Bild 1. Am Ufer der Kärntnerstraße mit blick zur (bereits gesperrten) lb. „Alten“ Sillbrücke
    2.Pradlerstraße 2 und 2a – mit Blick gegen die Häuser Schmiedgasse 12, 12a, 12b und 12c
    3.Grillparzerstraße, Blick Richtung Süden, wo gerade ein gewaltiger Schwall aus dem Sillkanal herunter
    kommt. „Ja, ja, die Sill – de suacht si ihrn altn Weg…“ der ältere Herr meinte wohl das
    zugeschüttete Bett des alten großen Sillkanals!
    4.Dreiheiligenstraße/Ecke Grillparzerstraße, Blick Richtung Norden (da genoß wohl auch die steinerne
    Kuh im Innenhof ein Vollbad.)
    HOFFENTLICH denkt jetzt niemand der „Nachgeborenen“ „Mei – mecht i amal a so was Tolles erleben!!!“
    Bitte nicht!

    1. Danke, Frau Stepanek, habe heute mittags eine Wette gewonnen!
      Um ¾ 12 sind wir zum Mittagessen, vorher habe ich noch schnell in den PC geschaut. Dann zu meiner Frau: „Wetten, dass Frau Stepanek schon beim Schreiben ist“
      Jetzt sehe ich Ihren Eintrag von 11:45!!
      Nein, Frau Stepanek, ich brauch so was nicht erleben (nicht nur, weil ich „Vorgeborener“ bin!).

      Übrigens: Das Thema hatten wir schon einmal – muss einmal suchen.

Schreibe einen Kommentar zu Manfred Roilo Antwort auf Kommentar entfernen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche