Josef Duile
Kaum jemand kennt heute die Duilestraße in Innsbruck. Noch unbekannter ist der Namensgeber Josef Duile. Grund genug ihm hier ein paar Zeilen zu widmen.
Josef Duile wurde am 19. März 1776 in Graun im Vinschgau geboren. 1798 wechselte er als Praktikant der Landesbaudirektion nach Innsbruck. Dort durchlief er – auch während der bayerischen Besatzungszeit – die einzelnen Karriereschritte, die ihn bis zum „Ersten Baudirektions-Adjunkt“, also dem Stellvertreter des Baudirektors, brachten.
Seine Hauptleistung in bautechnischer Hinsicht war die Errichtung der Kettenbrücke zwischen Mühlau und dem Saggen in den Jahren 1838 bis 1843. Große Verdienste erwarb sich Josef Duile auch auf dem Gebiet der Wildbachverbauung. Er gilt als einer der Begründer dieser Fachrichtung in Tirol. Auch der Ausbau wichtiger Straßen geht auf ihn zurück. Im Jahr 1843 wurde er pensioniert.
Sein Neffe war Christian Linser, den er während seiner Lehrzeit in Innsbruck finanziell unterstützte. Später wanderte der junge Metallarbeiter nach Reichenberg/Liberec im heutigen Tschechien aus, wo er eine Metallwaren- und Fahrzeugfabrik aufbaute. Dieses Unternehmen baute nach der Jahrhundertwende einige Jahre auch Automobile, aber auch Motorräder und Fahrräder. Die Firma bestand bis 1934.
Am 3. Februar 1863 starb Josef Duile hochbetagt in Innsbruck.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: 05.29-4)