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Die Kirche Mit Der Größten Glocke Tirols

Die Kirche mit der größten Glocke Tirols

Die Postkarte zeigt die Jesuitenkirche mit Blick gegen Osten und dem dahinterliegenden Frau Hittgebirge. Seit 1959 lässt sich hier die größte Glocke Tirols finden. Die 9906 kg schwere Glocke wurde von der Gießerei Grassmayr in Innsbruck angefertigt und ziert seitdem die doppeltürmige Kreuzkuppelkirche am Karl-Rahner-Platz in Innsbruck. Knapp zwanzig Jahre nach Baubeginn wurde die Kirche 1646 von dem Bischof Anton Crosini aus Brixen geweiht.

Jesuitenkirche/ Glocke – geweiht 1959 (Ph-14888)

Nachdem das Bauwerk im Stil römischen Frühbarocks jahrelang unvollendet blieb, wurde 1900/01 der obere Teil der Fassade sowie die zwei Glockentürme ergänzt. Im zweiten Weltkrieg 1943 wurde die Kuppel der Kirche jedoch durch einen Bombeneinschlag getroffen und zerstört.

Kriegsschäden Jesuitenkirche (Ph-625)

Im Inneren des Chorraums ist eine Fürstengruftkapelle untergebracht, in der sowohl Ordensmitglieder als auch Angehörige des Erzherzogs Leopold V. aus dem Hause Habsburg beigesetzt wurden. Der Hauptaltar der Kirche befindet sich seit 1969 unter der Achteckkuppel.
Jedes Jahr findet in der Jesuitenkirche in Innsbruck das Osterfestival „Musik der Religionen“ statt, welches für die Verbindung von Kunst und Glaube steht.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-7207, Ph-14888, Ph-625)

Autorin: Antonia Knispel

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Frage: Welche Hilfsmittel gab es 1901, um die Gruppe der „Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ sicher an ihren Platz am Giebel der Fassade hinaufzubefördern (und dort sicher zu verankern)??? Und: Täusche ich mich – oder kann man am Foto schon „Hilfsmittel“ dafür erkennen?
    Also, liebe Techniker: Wie ging das?

  2. Die Herz-Jesu -Glocke der Jesuitenkirche, gestiftet von den Schützenkompagnien zur 150-Jahr-Feier Tiroler Freiheitskämpfe Bergisel ist die größte in einem Kirchturm aufgehängte Glocke Tirols und die drittgrößte Kirchenglocke Österreichs nach der Pummerin vom Steffl zu Wien und der Salvator-Glocke vom Salzburger Dom.
    Es gibt noch zwei Friedens-Glocken welche im Freien aufgestellt und größer als die Herz-Jesu-Glocke sind,-
    -die Friedensglocke in Mösern (10,18 to) gestiftet von der Arge Alp 1997 zum 25-Jährigen bestehen der ARGE alp,- heuer sind es nochmals 25 Jahre.
    -Im Trentino gibt es noch eine Friedensglocke namens Maria Dolens, sie steht auf einer Anhöhe der Stadt Rovereto und erinnert an die Gefallenen des 1. Weltkrieges.
    Die Glocke wurde zum Teil aus alten Kanonen der Südfront gegossen und mußte auf Grund von Rissen
    2x neu gegossen werden.
    Das Gewicht der heutigen Glocke beträgt lt. Literatur 22,6 to; der Klöppel alleine wiegt 600kg.

  3. Heute, am 15. Dezember, ist der 79. Jahrestag, an welchem die Kuppel der Jesuitenkirche getroffen wurde, so daß man von der Universitätsstraße aus durch die leeren Augenhöhlen der beiden Fassadenfenster nur mehr den steilen Schuttkegel vor dem Himmel sah….
    Ja, heute vor 79 Jahren!
    Die Frau Kneringer, die – schwarze Bluse, gestreifte Halbschürze, vor der Wohnungstüre im 4. Stock stand und meinte: Ah! des tuar eh wieder nix!
    und ihre Enkelin, die Erika, 12, 13 Jahre alt, volles, kurzgeschnittenes, leicht rötlich braunes Haar, erdbeerrotes Wollwestl,die am Stiegengeländer lehnte, und aur die Aufforderung ‚komm wenigstens du mit, Erika!‘ nur stumm denKopf schüttelte…
    und die junge Frau Kauth, Tochter des Hausherrn Wagner, dieuns im Stiegenhaus zwischen 2. und 1. Stock begegnete… sie hatte die „Kleiderkarte“ vergessen …und die kleine Frau Majerotto mit dem Poppele auf dem Arm, die im erstenStock gerade in der Wohnungstüre Verschwand „…das Flaschele!“…
    Die alte Frau Schindler war in Ihrer Wohnung geblieben…
    …und den Ruck, den es meiner Mutter im Parterre gegeben hat, so daß sie mit uns nicht zur Kellerstiege rannte, sondern … zum Verbindungsgangl … vom Hausgang … zur Durchfahrt von der Straße in den Hof ….
    …und drei Schritte waren wir drin und die Flügeltüre hatte hinter uns zugeschlagen…
    DA! Dieser grelle anschwellende Pfiff… die Flügeltüre riß auf, schlug an der Wand an – und wieder zu… der grelle Blitz, ich sah noch schemenhaft ein Frauengesicht… der schreckliche Krach… alles schwarz…der erste Aemzug schmerzte tief hinunter, als würden lauter Glassplitter die Luftröhre aufschlitzen… und das Gepolter über dem Kopf, als würde man im nächsten Augenblick von einem großen Steinbrocken erschlagen… und das Gefühl, im STaub zu ersticken – und wegen des Anhaltens der Luft zu sterben…
    …bis eine Frauenstimme rief: „Da gehts hinaus“ und wir das Pickeln und Schaufeln hören konnten….
    …. und mich meine Mutter aus dieser schwärzesten Finsternis zur Hofdurchfahrt zerrte….
    …wo uns beide einigejunge Burschen den ziegelbrocken- und glasscherbendurchsetzten Schuttkegel vor der Hofeinfahrt hinaufschoben…. „!Meine alte Mutter ist noch drin!“ rief meine Mama.
    Auf dem Schutthaufen oben stand wie ein Feldherr, der alles im Blick hatte, ein kleiner untersetzter Mann in Uniform mit entsprechender Armbinde.
    Und wir drei, Großmutter (die Nonna!), Mama und ich rutschtenund stiegen irgendwie den Gaufen hinunter (die spitz hervorstechenden Glasscherben!) und sahen … einen noch größeren Schuttkegel von der zerstörten Fassae herunter… und etwas westlich n och einen kleineren… und der Himmel, der fahlblau gewesen war, war dunkelgrau, als käme gleich die Nacht und unsere Gesichter ebenso grauschwarz, bis auf die Stellen um den Mund und ie Augen, die wir fest zusammengepreßt hatten….
    Wie Automaten gingen wir einige Schritte Richtung Westen.
    Da kam eine Frau auf uns zugelaufen. „Kommen Sie mit mir!“ Sie wohnte in der Lieberstraße 1, die Frau Jaklin. In ihrer Wohnung konnten wir uns waschen… und umziehen (der Koffer!)… und Tee trinken… und weiter in die Freisingstraße …wo die Tante gerade alle Glasscherben einkehrte … der Luftdruck von einem nahen Bombentreffer…“I kann euch aa nitt nemmen!“… und weiter nach Hötting zum „Stamser“, wo die Tante im „Stöckl“ wohnte….
    Ja, 79 Jahre ist es her … und ich sehe es – sehe sie! – immer noch vor mir….
    Das Haus Maximilianstraße wurde vereinfacht wiederaufgebaut.
    Und die Jesuitenkirche 1953 wiedereröffnet – sie roch so frisch nach Kalk und Leim!

    Aber die 6 Toten der Maximilianstraße – ich vergesse sie einfach nicht…
    Das heißt, eigentlich waren es sieben! Denn das erste Kind der Frau Gerda Kauth geb Wagner wäre ja schon Ende Jänner, Anfang Februar zur Welt gekommen…

  4. Danke für den Hinweis, Herr Roilo! Habe gerade alles durchgelesen.
    (Beim 2. Angriff am 19.12. 43 saßen wir mit anderen Hausbewohnern beim Stamser oben in einemkleinen engen Keller, deaus dessen Wänden die Köpfe der runden Bachsteine hervorragten, aus denen er aufgemauert war, dazwischen oben in einer Reihe lauter rostige Haken (an denen vielleicht einmal so etwas wie Speck gehangen haben mochte.
    Die Mauern zitterten und bebten… jedesmal war das laute Krachen durch die dicken Mauern zu hören.
    Wer außer uns noch da war? Ich glaube, eine Tochter der Familie Sigmund (Stamser Stöckl 1. Stock) und Frau Durnes, die ihre Tochter Edith noch rasch in den 2. Stock hinaufgeschickt hatte, um Fäustlinge für mich!!! Sie kam mit einem Paar oranger – Socken!!! zurück, mit je 2 blauen Querstreifen oben. Jawohl!, sie wärmten mir die Hände.
    Frau Durnes war schon Kriegerswitwe. Ihr Gatte war Maler gewesen, (auch bei der Jungmalervereinigung wie mein Onkel Viktor.
    Die Tochter Edith Durnes, verehelichte Salcher, ist am 26.12.2o17 verstorben im 85.Lebensjahr, als Gattin des ehem. Finanzministers Herbert Salcher, verst. 2021. Nein, ich hatte sie seit damals nie wieder gesehen, die Edith, aber meine Tante erzählte von ihr, solange sie selbst im Stamser Stöckl,p., wohnte, wo wir bis zur Verschickung ins Sammellager für Bombenflüchtlinge wohnen und schlafen konnten – Zimmer und winzige Küche – ja, sie war großartig, die Tante Pepi!

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