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Jeder Braucht Ein Hobby

Jeder braucht ein Hobby

Was macht man, wenn der Gang auf den Berg zu fad wird? Richtig, man nimmt etwas zur Unterhaltung mit.
Vermutlich fand Dr. Franz Koepf das übliche Buch ein bisschen zu einfach und hat sich am 27. August 1940 für ein Segelflugzeug des Typs Bussard D-14-406 entschieden. Da so ein Flugzeug nicht durch Handlichkeit besticht, hat man das gute Stück ganz einfach auseinandergebaut und in Einzelteilen auf die Seegrube geschleppt. Die Gondel hat dabei netterweise geholfen und der Nachwelt auch noch ein paar Akrobatikeinlagen beschert.

Kurz vor der Einfahrt in die Bergstation hat sich die Mannschaft fast schon filmreif wieder abgeseilt. Oben angekommen wurde das Flugzeug dann wieder zusammengebaut und „schon“ konnte es losgehen.

Falls das jetzt ein bisschen extrem anmutet: Dr. Franz Koepf war nicht der Erste mit dieser Idee. Wer möchte, kann hier gerne nochmal nachlesen, wie auch schon Dr. Ploner am 21. August 1933 mit Schmierseife und Gummiseil ein ähnliches Abenteuer wagte.

Doch auch die Geschichte des Segelflugs hier in der Gegend war teilweise etwas turbulent. Mal wurde Innsbruck 1933 als ungeeignet für den Segelflug angesehen, nur um dann 1938 doch wieder ideal dafür zu sein. In den 50er Jahren wird dann die Freude am Föhn so richtig entdeckt und spült zahlreiche Segelflugenthusiasten an. Da konnten auch Rückschläge wie ein eingebrochenes Hangardach 1963 den Segelflug bis heute nicht aus Innsbruck vertreiben.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-29934, Ph-29932)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Aus diversen Artikeln der Fachliteratur ist bekannt, daß die Wiederbelebung des Segelflugbetriebs nach den WK II in erster Linie der französischen Besatzungsmacht zuzuschreiben ist, die das generelle Flugverbot für Österreicher nicht so genau genommen hat. Bald nach Eröffnung des Flugplatzes konnten auch Nicht-Franzosendie Aufwinde der Nordkette nutzen. Sogar bei Motorflügen übersah man manches, wenn es der Besatzung diente oder wenigstens nicht im Weg stand.

    Den Franzosen fiel mit den alten Reichenauer Hangars ein wahrer Schatz in die Hände: Sie waren bis obenhin angefüllt mit Segelflugzeugen, Flugzeugteilen, Zubehör sowie Schrott und Müll. Eine eigene Gruppe von Enthusiasten sichteten und katalogisierten alles und gingen daran, die Segelflugzeuge wieder zusammenzubauen. Insgesamt kamen so zehn Stück zusammen. (Quelle: Tyrol Vorarlberg, Revue mensuelle du Club Militaire Français en Autriche, numero 1, Novembre 1945, S. 40/41)

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