Innsbruck und China III: Murmeltierdiplomatie
Neben der Ping-Pong-Diplomatie ist China auch für eine andere spezielle Form der Beziehungspflege bekannt, nämlich der so genannten Panda-Diplomatie. Bis heute werden die nur in China vorkommenden Pandabären dafür verwendet, um befreundete Länder zu belohnen bzw. eine Annäherung zu symbolisieren. Anfangs wurden dazu Pandabären an verschiedene Zoos in diversen Ländern verschenkt wie 1972 an den Zoo in Washington, heutzutage gibt es nur mehr die „Leihvariante“. Für ungefähr eine Million Euro Leihgebühr im Jahr können Zoos die seltenen Bären bei sich beherbergen, darunter auch der Tiergarten in Schönbrunn.
Womöglich vom Vorbild der „tierischen Diplomatie“ des chinesischen Staates inspiriert, hat 1974 auch Innsbruck zu diesem Mittel gegriffen. Als Vertreter der Tiroler Interessen in der Delegation des Österreichischen Chinaforschungsinstitutes reiste Dr. Dieter Bachmann zur österreichischen Industrieausstellung vom 14. bis zum 30. März 1974. Mit im Gepäck waren zwei Murmeltiere aus dem Innsbrucker Alpenzoo für den Zoo in Peking. Im Titelbild sieh man Prof. Hans Psenner, den damaligen Leiter des Alpenzoos und Dieter Bachmann beim „Verpacken“ der Murmelen in eine Kiste mit chinesischen Schriftzeichen. Ob der Pekinger Zoo immer noch Nachkommen des „Pandas der Alpen“ hält, konnte ich leider mangels Sprechkenntnis nicht sicher herausfinden, aber diverse Murmeltierfotos aus Peking, die im Netz herumgeistern, könnten es vermuten lassen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-13431)
In der ersten Zeile auf der Transportbox steht „Innsbruck“ in chinesischen Schriftzeichen:
因斯布鲁克
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