Innsbruck bei Nacht (XI)
So bekommt man Innsbruck selten zu sehen, zumal auf Ansichtskarten. Im Mondlicht die verschneiten Hänge der Nordkette, darunter das Lichtermeer der Stadt, aus dem rechts der Hauptbahnhof hervorsticht, zu unseren Füßen ein anderer, kleinerer Bahnhof, ebenfalls hell erleuchtet. Apropos kleiner Bahnhof – ich bin mir fast sicher, dass unsere Leserinnen und Leser uns etwas zu den Schienenfahrzeugen (ich meine, zwei ausmachen zu können) erzählen können. Aber auch abseits des ÖPNV gibt es – nicht nur für Nachtschwärmer – das ein oder andere auf dieser stimmungsvollen Aufnahme von Richard Müller zu sehen. Und wie immer freuen wir uns, wenn Sie uns an Ihren Entdeckung teilhaben lassen 🙂
(StAI, Slg. Richard Müller)
Mei schian, ich liebe diese Nachtbilder. Und jedes Licht in den Fenstern birgt ein Geheimnis, eine Geschichte, nämlich die der Menschen, die darinnen leben, man stelle sich vor: GANZE Lebensgeschichten ! Würde diese gerne alle kennen, sicher spannender als jeder Krimineserroman !
Und zu die Schienenpfahrzeige hat sicher der Manni was zu sagen…
Ich war vielleicht zehn Jahre alt, als ich die an den Toren der Remise des Bergiselbahnhofes (im Bild gerade noch links unten erkennbar) angebrachte Tafel las: „Das Verweilen unter den Toren sowie auf den Trittbrettern der Wagen, die daselbst verschoben werden ist verboten.“ Diese Formulierung hat mir so imponiert, dass ich sie mir bis heute gemerkt habe!
Wenn ich mich nicht täusche, habe ich eine dieser Tafeln im Localbahnmuseum sichergestellt gesehen. Hoffentlich habe ich recht!
Das ist höchst interessant, Herr Fischler. Dieser Satz gefällt mir so gut, dass ich ihn mittlerweile auswendig gelernt habe.
Aufnahme müsste zwischen 1950 und 1960 entstanden sein. Das Hotel Tyrol kann man erkennen, das EWI Hochhaus hat schon die Beleuchtung im Restaurant und Cafe eingeschaltet. Beim Kloster ist das Dach repariert, nur das Nebengebäude wartet noch auf das abreissen.
Die IVB ist auch intakt – weiteres lasse ich dem Profi Manni.
Mir scheint, die Aufnahme wurde an einem 24. Dezember gemacht. B e i d e Kirchen in Festbeleuchtung – da wird wohl in der Pfarrkirche (oder war sie schon zur Basilika erhoben?) dieChristmette beginnen – und in der Stiftskirche…? und im Kloster…?, was taten da die gerade nicht „im Einsatz befindlichen“ Chorherren an einem Heiligen Abend?
Ja, ja, ich weiß – schrecklich neugierig wie (angeblich) seit Geburt.
Die in pleno beleuchteten Kirchen sind tatsächlich interessant. Die Weihnachtstheorie hat durch das leidlich erkennbare Laub auf den Bäumen ein ko-Argument gefunden. Andererseits ist es auch ohne Sommerzeit im Sommer noch lange hell (was die Sommerzeitler aber nicht wissen), und die Abendmessen finden noch bei Tageslicht statt. Naja, Ende September ist das Laub schon noch dran, welches bekanntlich nur schauen soll, dass es Martini als letzten Falltermin nicht verpaßt.
Sehr wahrscheinlich gab es ein Gentleman Agreement zwischen Kloster und Fotografen. Vielleicht sind in Wahrheit auch nicht soo viele Zellen besetzt gewesen.