skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Im Zeichen Der Sterne

Im Zeichen der Sterne

Die obigen Zeiger stehen auf Löwe und Wassermann bzw. -frau. Damit liegen sie natürlich völlig falsch, aber was weiß schon die Sonne über die Sterne!? Einer, der sich mit den Sternen auskennt, ist Helmut Beringer, der in Vorbereitung für ein Interview im aktuellen „6020 Stadtmagazin“ das Stadtarchiv mit einem ganz und gar nicht alltäglichen Ansinnen aufsuchte.

Schließlich – und das war mir völlig neu – lässt sich nicht nur von einzelnen Menschen, sondern auch „‚von allen energetischen Einheiten‘, also Staaten, Firmen, Vereinen und Städten“ ein Horoskop erstellen. Zu diesem Zweck suchte der Astrologe bei uns nach Innsbrucks „‚Geburtsdatum‘ und fand mit dem 9. 6. 1239 leicht das Datum der Stadtrechtsverleihung heraus – Innsbruck sei also Zwilling im Sternzeichen.“

Nun weiß aber jeder, der sich auch nur ein klein wenig mit Astrologie auskennt, also sogar ich, dass nicht nur der Tag der Geburt wichtig ist, sondern vor allem auch die Stunde – um nämlich den Aszendenten zu bestimmen. Leider hat aber anno 1239 der zuständige kaiserliche Stadtstandesbeamte ordentlich geschlampt (von jenen zwischen 1180 und 1205 ganz zu schweigen).

Wer nun aber meint, dass damit alles im Dunklen läge, der hat sich gründlich geirrt. Mit tatkräftiger Hilfe der Herren Fischnaller (Gott hab ihn selig) und Egger (bestimmt fast heilig) sammelte Beringer „die wichtigsten Ereignisse der Stadt, […] legte diese über das Grundhoroskop und kam – nach vielen Kombinationsmöglichkeiten – auf die Uhrzeit 13:38 Uhr.“ Womit ihm klar war: Innsbruck ist im Aszendent Waage! Damit steht unsere Stadt „für Schönheit, Sinnlichkeit und Kunst und die Verbindung zwischen Ost und West – was Innsbruck zweifelsohne ist.“ Auch aufgrund anderer charakterlicher Übereinstimmungen, die im 6020 nachzulesen sind, ist Helmut Berlinger „zu 90 Prozent sicher, dass das Horoskop stimmt“.

Da man sich vom Blick in die Sterne meist auch Wissen über die Zukunft erhofft, wollte das Stadtmagazin natürlich auch wissen, was Innsbruck im Jahr 2023 erwartet. Leider konnte der Astrologe „[n]icht sehr viel prophezeien“. Er sehe eine große Menschenmasse und eine Umbruchszeit. „Im März steht etwas an. […] Und es wird nicht allen gefallen, was da passiert“, so Beringer. Na wenn das nicht um einiges mehr als nicht sehr viel ist! Wir dürfen also gespannt sein…

Und gespannt bin ich natürlich auch, ob sie wissen, wo sich das heutige Titelbild befindet.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-7425)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Fast hätt‘ ich gedacht, der Herr Kollege hat mich gemeint, aber wie ich die Charakterisierung „bestimmt fast heilig“ las, wusste ich, das kann nicht sein 😉

    1. Danke, Frau Stolz, dass Sie mich so gut vertreten haben – mich hat es zwei Tage nach Kärnten zu einer Beerdigung verschlagen, deshalb habe ich die Dodlkapelle total übersehen! Möchte Ihnen auch einen Ehrendotzn verleihen – einen Pradler halt!

  2. Ja, und die 1948 abgerissene alte „Dodl-Kapelle“ – und : der „Dodlbühel“ südlich des Weges (der heutigen Egerdachstraße) mit dem aufwärts führenden Wegele zur heutigen Amthorstraße.
    Ob es sich bei diesem Dodlbühel wirklich um das „Steilufer“ eines ehemaligen Innarmes handelt, dessen Verlauf man in der Linie Anichstraße-Bruneckerstraße-Stadtpark-Furterzaunweg-und Egerdachstraße noch „erahnen“ könne – das lassen wir die Geologen und -graphen entscheiden…
    Das „Pradler Bachl“ dürfte allerdings, vom Gasthaus „Goldener Winkel“ kommend, hier vorbeigeflossen sein, bevor es dem Amraser See entgegenrann.

  3. …..und der Name des Malers? Ich lese „Thaler H….“, aber eher schwer zu entziffern.Herr Roilo wird es uns hoffentlich bald schon sagen, denke ich.

  4. In einem anderen Beitrag (muss ihn erst suchen) habe ich aus der Doktorarbeit von Sebastian Huber zitiert:

    „Beim letzten Pradler Bauernhof in Richtung gegen den Amraser See, dem Dodlbauer, stand die „Dodlkapelle“, die der ehemalige Tischler Dodl 1858 auf seine Kosten erbauen ließ, und die am 6. Oktober 1861 eingeweiht wurde. Sie hatte in ihrem Inneren eine Nachbildung des Lukas-Cranach’schen Mariahilfbildes – wie die Sillhofkapelle und die Pradler Kirche. Die Kapelle wurde im Jahr 1948 abgebrochen, an sie erinnert heute nur noch ein hübsches Fresko an dem seit dem 18. Jahrhundert nachweisbaren Ansitz Dodl (Egerdachstraße 25). “

  5. Ich kenne den Dodlbühel nur als ‚Dotterbichl‘ und bin dabei sicher nicht der Einzige. Wenn überhaupt, werden es nur mehr wenige sein, die den ursprünglichen Namen vor dieser neuzeitlicher Verballhornung noch verwenden.

Schreibe einen Kommentar zu Ingrid Stolz Antwort auf Kommentar entfernen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche