Im Interesse der Volksgesundheit – Teil 3
Über die Gründung des Volksbades 3 wurde schon einiges im Beitrag Hotel Kaiserkrone berichtet und informativ kommentiert.
Nachdem dieses Foto eine seltene Ansicht vom Volksbad 3 zeigt, möchte ich doch noch ein paar Anekdoten nachreichen.
Die Beschriftung war mit großen Buchstaben auf beiden Häuserseiten angebracht, gut lesbar auch von der anderen Seite vom Inn. Am Eingang zur Badgasse ist ein kleiner Kiosk und ein Lattenzaun zu sehen. Ob die im Zusammenhang mit dem Volksbad stehen?
Das Volksbad 3 konnte dank der großzügigen Unterstützung der Innsbrucker Sparkasse 1914 errichtet werden. Die Architekten Oberbaurat Klingler und Oberingenieur Konzert vom städtischen Bauamt waren für die Planung und Durchführung zuständig. Besonders für die Bewohner der linken Innseite und der Altstadt bedeutete die zentrale Lage des neuen Volksbades eine Erleichterung.
Großen Zuspruch fand die Nutzung der öffentlichen Badeanstalten am Ende des Ersten Weltkriegs aufgrund Kohlenmangels und Einsparmaßnahmen beim Gas. Die Bäder wurden in dieser Zeit auch von Personen besucht, die ein eigenes Bad zu Hause hatten, jedoch das knapp bemessene Gas lieber zum Kochen und Heizen verwendeten. 1920 bekam das Gebäude eine elektrische Heizanlage und wurde dadurch von fossilen Brennstoffen unabhängig.
Das Volksbad 3 in der Badgasse war das größte und besteingerichtete Bad von Innsbruck. Das Angebot von Bädern in 1. Klasse (Männerbäder in geschlossenen Kabinen) und 2. Klasse (Männerbäder in offenen Kabinen, wie in den üblichen Volksbädern) bescherte der Stadtgemeinde eine Vorschreibung für Körperschaftssteuer von der Finanzlandesdirektion in Innsbruck. Dagegen legte der Magistrat Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof in Wien ein. Die Begründungen und das Ergebnis können Sie in den Innsbrucker Nachrichten nachlesen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-24488-2-73, 1961)