Im Dienste der Innsbrucker Bevölkerung
Im Herbst beginnt für die Mitarbeiter:innen der Stadtgartenverwaltung eine arbeitsintensive Zeit. Das Setzen von Blumenzwiebeln, nachpflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie das Entfernen von Laub sind nur einige wenige Aufgaben die zu dieser Jahreszeit anstehen.
Das heutige Amt für Grünanlagen feierte gestern sein 50 Jahr Jubiläum. 1973 entstand aus dem damaligen Gartenbauhof ein eigenes Amt, das Gartenamt.
Die Stadtgärtnerei, die sich mit ihren Glashäusern neben dem Schlachthofareal am Sillzwickel befunden hatte, wurde ein Jahr später dem Amt zugeteilt. Mit der Übersiedlung 1981 in die Trientlgasse in der Rossau wurde sie auch örtlich mit dem Gartenamt vereint. Damit erfolgte eine räumliche Verkleinerung um fast auf die Hälfte und eine Reduzierung auf fünf Glashäuser.
Einer der Schwerpunkte der Stadtgärtnerei, die es seit Ende des 19. Jahrhunderts gab, lag in den Jahren des Ersten und Zweiten Weltkrieges im Gemüseanbau.
Im Allgemeinen Tiroler Anzeiger vom 8. Juli 1915 ist zu lesen:
Billiger Salat. Die Stadtgärtnerei stellt täglich ganze Wagenladungen romanischen Salat, das Stück zu vier Heller auf den hiesigen Markt. Es sind zwar keine Köpfe, da er infolge der großen Hitze nicht zum Schließen kam; dafür sind es aber ganze Monstrums von Stücken. Die Frauen raufen sich förmlich darum, da er sich als Kochsalat vorzüglich eignet.
Im Gemeinderat berichtete Vizebürgermeister Zösmayr im Oktober 1918, dass die städtische Gärtnerei eine günstige Rückwirkung auf die Marktpreise stattgefunden und anderseits auch zur Besserung der Gemüsevorsorge beigetragen hat.
In Wilten versuchten die Stadtgärtner auf einem kleinen Areal Spargel anzubauen, am Sillzwickel gab es eine Baumschule.
Ab 1935 konzentrierte sich die Stadtgärtnerei wieder auf ihre Kernthemen, Schmückung der öffentlichen Plätze und Alleen. Auch die Baumschule wurde aufgegeben.
Im August 1954 erfolgte eine Teilung der Stadtgärtnerei in einen Gärtnereibetrieb und in die Anlagengärtnerei, die zuständig für die Betreuung der öffentlichen Grünanlagen war.
Heute besteht das Amt für Grünanlagen aus vier Referaten mit 164 Mitarbeiter:innen, deren Aufgaben vielfältig sind:
Pflege der städtischen Grünflächen, Blumenschmuck für Beete und Veranstaltungen, Dekorationen, Gestaltung von Spielplätzen, Betreibung der Kompostieranlage, Baumpflege, Betreuung der Ehren- und Stiftungsgräber, Abhaltung des Blumen- und Gartenschmuckwettbewerbes, Planung und Bau von Park- und Spielanlagen, Verwaltung der städtischen Friedhöfe, … und noch vieles mehr.
Wir gratulieren.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-14555, 1975)