Hühnertreppe
Der Zweite Weltkrieg hat schwere Schäden an Innsbrucker Gebäuden verursacht. Etwa 60 % der Gebäude waren beschädigt oder zerstört. Die zusätzliche Tragik dieser Zerstörungen ist, dass oft ein Haus komplett zerstört ist und das Nachbarhaus kaum nennenswerte Schäden aufwies. Man will sich gar nicht vorstellen, was das für die Nachbarschaft bedeutete…
Hier sehen wir eine besonders tragische Folge der Zerstörungen. Auf der einen Seite ein Gebäude, das vollkommen zerstört ist und daneben eine passabel erhaltene Ruine. Vor allem fehlt das Stiegenhaus. Dessen Reste kann man noch erkennen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme muss man zuerst mit einer Leiter und dann mit einer ziemlich üblen Treppe bis in den dritten Stock balanzieren. Das schaut nicht so vertrauenserweckend aus.
Von dem zerstörten Haus ist gar nichts mehr übrig. Auch der Schutt ist bereits abtransportiert. Oder, positiv gesehen, der Wiederaufbau kann hier schon bald beginnen.
Auf dem Eingang in das linke Gewölbe scheinen Malereien angebracht zu sein, die auf Lebensmittellager und Wohlstand verweisen dürften.
Die Leistungen der Männer und Frauen, die den Wiederaufbau bewältigt haben, können wir uns heute kaum mehr vorstellen. Maschinen waren die Ausnahme, Ziegeln mussten recycelt werden. Und ein guter Teil der Arbeit musste von Frauen geleistet werden.
Wir wären nicht auf „Innsbruck erinnert“, wenn ich nicht fragen würde, wo wir uns befinden und wie es heute dort ausschaut.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Sammlung Kreutz)
https://innsbruck-erinnert.at/rundherum-maroni/