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Holz Vor Der Hütte, ääh Kirche

Holz vor der Hütte, ääh Kirche

Diese schöne, kleine Alltagsszene wurde laut Beschriftung im Frühjahr des Jahres 1935 aufgenommen. Irgendjemand war hier gerade so fleißig am Holzen bzw. Holzstapeln, dass die Friedhofsmauer fast nicht mehr zu sehen ist. Über die Identität bzw. die Beweggründe des Staplers können einige Vermutungen anstellen.

Unsere regelmäßigen „Follower“ wissen sicherlich, dass die Höttinger Kirche zu dieser Zeit profanisiert und quasi dem Verfall preisgegeben war (deshalb auch die fehlende Uhr am Kirchturm). Ab ca. 1912, nach Einweihung der neun Pfarrkirche, wurde die ehemalige Dorfkirche nur mehr als Magazin verwendet. Als im Jahr 1946 die Wiederinstandsetzung der Kirche in Erwägung gezogen wurde, fand eine Begehung durch das Bauamt statt. Dabei wurde unter anderem vermerkt, dass die Sakristei der Alten Kirche zwischenzeitlich als Wohnung genutzt und ein Herd und Ofen eingebaut wurde. Könnten also die Sakristei-Bewohner die Holzschlichter sein? Allerdings ist die Sakristei eigentlich an der anderen Seite der Kirche gelegen, wäre doch viel praktischer, dort sein Holz unterzubringen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Holz mit dem nahegelegenen „Hailandgut“ (Steinbruchstraße 1) in Verbindung stand, welches der Fotograf vor der Linse gehabt hätte, wenn er sich an seinem Standpunkt um 180° gedreht hätte. Unglücklicherweise haben wir in unserer eigenen Sammlung vom alten Hailandgut keine einzige Aufnahme (ein einziges Foto aus den 1960er Jahren in Hans Katschthalers Buch zu den Höfen im Höttinger Ried ist bekannt). Also falls Sie jemand kennen, der jemand kennt, der eines hat… Wir sind interessiert 😉

Zurück zu unserem Bild: der alte Schupfen am rechten Bildrand steht heute immer noch, allerdings in gemauerter (eher heruntergekommener) Form. Die alte Höttinger Kirche wurde glücklicherweise wieder aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erweckt und wurde nach aufwendiger Instandsetzung im Jahr 1951 wieder eingeweiht.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24512-174)

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