Hiebl jetzt wieder Schindler
Da es mir heute schon gelungen ist, ein Bild das bereits hier besprochen war, aus Unfähigkeit, vorher hier nach dem einfachen Begriff Sonora zu suchen, doppelt eingestellt zu haben (Danke Herr Auer für den Hinweis), hier ein Beitrag zur sparsamen Wiederverwendung analoger Ressourcen in Zeiten allgemeiner Knappheit.
Alle Briefmarkensammelnden kennen die besonders trickreichen Umstempelungen bereits gedruckter und gummierter Marken nach radikalen Regimewechseln, starker Inflation oder Währungsreformen: Man warf nicht gleich das ganze Packerl aus dem Fenster sondern druckte den Bogen um. Hitler wurde ausgepixelt, Kronen zu Schilling, und das auf der ganzen Welt, und so lange sich Menschen noch per Post Nachrichten zukommen haben lassen.
Bei unserem Titelbild hat sich Hugo Schindler gedacht, die Karte ist OK, der Raum schaut auch immer noch so aus, nur das HIEBL kann wirklich nicht auf der Karte stehen bleiben. Also hat er das HIEBL BAR (das Wort davor könnte KONDITOREI gewesen sein) dick schwarz ausgestrichen. Es ist ja auch ein subtiler symbolischer Akt der Wieder-in-Besitznahme des Eigentums und bei der 25-Jahr Feier 1950 sitzen Hugo, Edith und Kurt Schindler ein wenig so da, als wäre in den Jahren dazwischen alles nur Apfelstrudel gewesen.
Wenn Sie zu Weihnachten an Geschichtsinteressierte mehr über diesen Fall verschenken wollen, bitte fragen Sie in Ihrer Buchhandlung nach dem Buch „Café Schindler“ von Hugos Enkelin Meriel.