„Gold in USA“
Alle, die beim Betrachten des Titelbildes an eine Misswahl denken, liegen leider falsch. In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um ein Szenenfoto aus dem Bühnenstück „Gold in USA“, das am 17. April 1942 im Tiroler Landestheater uraufgeführt wurde. Verfasst wurde die Komödie in drei Akten von Josef Faas-Hartmann. Inszeniert wurde das Stück von Sigfrid Färber, die Bühnenbilder stammen von Hans Siegert. Der erste Akt spielt im Vorraum zum Himmel der USA, der zweite und dritte im Zentralbüro des Goldfeller-Konzerns in New York. Zwischen dem zweiten und dritten Akt liegt ein Jahr.
Karl Paulin berichtete am 20. April 1942 in den Innsbrucker Nachrichten von der Uraufführung der Komödie – bei der auch der Autor Josef Faas-Hartmann anwesend war – unter anderem folgendes:
„Den Teufel spürt das Völkchen nie / Und wenn er sie beim Kragen hätte … Diese Worte Mephistos aus der Szene in Auerbachs Keller könnten als Motto über der neuen Komödie „Gold in USA.“ stehen, die das seelenlose Edelmetall und seine zersetzende Wirkung auf die plutokratische Oberschicht der USA. mit ungewöhnlicher Beherrschung aller theatralischen Elemente an den Pranger der Bühne stellt […]. Wer den tieferen moralischen Sinn der Komödie, daß die Macht des Goldes an allen inneren, seelischen Werten zerbricht, erfassen will, der darf den roten Faden der Idee nicht verlieren, der die äußeren oft überspitzten und grellen Bühnenvorgänge verbindet und dem theatralischen Gefäß den geistigen Inhalt gibt. Die bühnenmäßige Verwirklichung eines solchen in ganz bestimmter Art stilisierten Zeitstückes, das abseits jeder Schablone gebaut ist, stellt Spielleitung und Szenenkunst vor ganz besondere Aufgaben, die bei der Uraufführung von unserem Tiroler Landestheater in hervorragender Weise gelöst wurden. […] Daher galt der immer wieder aufrauschende reiche Beifall, der sich auch in prächtigen Blumenspenden ausdrückte, nicht nur dem anwesenden Dichter und seinen Darstellern, sondern auch den leitenden Kräften dieses Abends, Spielleiter Dr. Sigfrid Färber und Bühnenbildner Hans Siegert.„
Aus heutiger Sicht ist das Stück alles andere als politisch korrekt, entsprach aber zur Zeit der Uraufführung dem damaligen Zeitgeist.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-994-1, Ph-A-994-8, Ph-A-994-7)