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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Frohe Weihnachten

Frohe Weihnachten

Durch Zufall bin ich auf einen interessanten Artikel in der Agramer Zeitung vom 18. Jänner 1900 gestoßen, in dem über die zum damaligen Zeitpunkt teuersten Glückwunschkarten berichtet wurde.

„(Kostspielige Gratulationskarten.) In Eng­land herrscht ebenso wie bei uns die Sitte, sich ge­genseitig zum Jahreswechsel mit schriftlichen Glückwünschen zu überschütten. Weit mehr Gewicht legt man aber jenseits des Canals auf das Versenden von Weihnachtskarten. Die reichen Engländer lassen sich Glückwunschkarten aus Elfenbein oder auch aus kostbaren Seidenstoffen anfertigen, die von Künstlerhand mit Malereien verziert werden. Sehr vornehm wirken die Elfenbeinkärtchen, mit denen der Prinz von Wales alljährlich die Mitglieder seines großen Bekanntenkreises beglückt. Er versendet zu jedem „Christmas“ nahezu 400 Karten, von denen jede eine halbe Guinee, 6 1 /2 Gulden, kostet. Einen bedeutend höheren Werth repräsentiren die Weihnachts­karten, die Königin Victoria ihren nächsten Ver­wandten zugehen läßt. Gleichfalls aus Elfenbein hergestellt, sind diese Karten mit wundervoll ge­schnitzten Rändern versehen und von dem Pinsel eines Künstlers bemalt. Der Preis jeder einzelnen beläuft sich auf mindestens 10 Guineen, hundertsechsundzwanzig Gulden. Die theuerste Weihnachts­karte wurde vor wenigen Jahren von einer englischen Firma in Kalkutta angefertigt. Diese „Karte“ hat eine Länge von einem Viertelmeter bei einer Breite von 20 Centimetern. Viele Elephanten mußten erst geopfert werden, ehe man ein tadelloses Stück Elfen­bein von der gewünschten Größe fand.“

Das Titelbild zeigt eine Postkarte im Goldprägedruck, die deutlich günstiger zu erwerben war, aber trotzdem sehr hübsch ist. Sie ist am 23. Dezember 1901 gelaufen. Abgebildet ist ein engelhaftes Wesen in einem rosaroten Kleid, das in der einen Hand ein Notenblatt und mit der anderen Hand einen kleinen geschmückten Christbaum hält.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für die bevorstehenden Feiertage!

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 47-409)

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