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Flamingo

Flamingo

Auf diesem Bild ist wieder ein Flugzeug im Anflug auf den Reichenauer Flughafen zu sehen, diesmal handelt es sich aber nicht um ein Passagier-, sondern um ein Sportflugzeug, genauer um eine Udet U 12 Flamingo. Wie an dem prominenten Schriftzug an der Seite der Maschine unschwer zu erkennen ist, wurde sie auf den Namen Tirol getauft.

Die U 12 wurde von der Udet Flugzeugbau GmbH produziert, ein Unternehmen, welches 1921 vom deutscher Fliegerass Ernst Udet (1896–1941) gegründet worden war. Das Modell wurde das bekannteste Flugzeug der Firma, mit ihm flog Udet selbst im November 1925 von München über den Brenner nach Rom – übrigens mit einem 80 PS Motor. Die U 12 war insbesondere für ihre hohe Wendigkeit und ihre Fähigkeit in sehr geringer Höhe (ca. 5m) Loopings zu fliegen bekannt.

(Signatur Ph-11231)

Dieser Beitrag hat 18 Kommentare
  1. Im Hintergrund fehlen noch die markanten Sendermasten in Aldrans. Aufnahmezeitpunkt damit zwischen Erstflug der U12 im April 1925 und Errichtung der Masten im Juni 1927. Also wahrscheinlich Sommer 1926.

  2. Das war die offizielle Rundflugmaschine des Flughafens. Das Flugzeug war rot lackiert, wie diese seltene Farbaufnahme (Sammlung Kreutz) zeigt. Inklusive ein kleines Stück Ruder des Farman Goliath.
    https://postimg.cc/nsJC9cdH

    Hier ein Bericht von der Taufe des Flugzeugs mit der Patin.
    https://postimg.cc/ThLfGv9Q

    Mit einem solchen Flugschein https://postimg.cc/kV4LcWYw konnte man dann eine Runde rund um Innsbruck drehen https://postimg.cc/tsC9KZmn

    Man stattete den Flamingo versuchsweise auch einmal mit Kufen aus: https://postimg.cc/75GqP8wq

    1. Jetzt bitte ich Sie um etwas Nachhilfe, Herr Hirsch: Auf dem Titelbild, Ihrem Farbfoto und Ihrem Kufenbild ist das Luftfahrzeugkennzeichen A-25 zu sehen. Ich nehme an, das A stand für Österreich. Der Bericht über die Flugzeugtaufe zeigt ein Flugzeug mit dem Kennzeichen D 135. Wiederum Annahme, das D stand für Deutschland.
      Vorausgesetzt ich liege mit diesen Annahmen richtig, wundert es mich, dass ein Flugzeug mit deutschem Kennzeichen auf den Namen Tirol getauft wurde.

      Wenn ich falsch liege hätte ich nur die Erklärung, dass man eine gebrauchte deutsche Maschine kaufte, vor lauter Freude über deren Erwerb die Taufe nicht abwarten konnte und das Kennzeichen erst danach österreichkonform ausbesserte.
      Oder habe ich mich da mit meinen Überlegungen komplett verflogen?

      1. Sie haben recht, Frau Stolz. Ich habe noch im Buch „Das Innsbrucker Flugwesen“ von Tanja Chraust nachgelesen, ob da näheres drinsteht. Es steht: Zur Taufe am 14. März 1926 durfte das (neu gekaufte) Flugzeug zwar fliegen, aber – bingo! -die heilige österreichische Bewilligung stand noch aus. Und das dauerte bis in den April hinein. Bis dorthin unternahm man Probeflüge.
        Die Verleihung eines österreichischen Luftkennzeichens A-25 dauerte es bis zum 21. Mai 1926, erst da verschwand das deutsche Überführungskennzeichen D-135,

      2. Sie haben recht Frau Stolz. Das Flugzeug war aber neuwertig, D-135 war ein Überstellungskennzeichen.
        Aus dem Buch von Frau Dr. Chraust „Das Innsbrucker Flugwesen“ zitiert:
        Taufe am 14. März 1926 mit anschließender Ehrenrunde.
        Bewilligung des Rundflugbetriebs mit 2. April 1926.
        Änderung von D-135 auf A-25 am 21. Mai.

        Bis zur Bewilligung der Rundflüge, die auch mit dem deutschen Kennzeichen möglich waren, gab es eifrig Probeflüge, allerdings verbog dabei der Chef Alfred von Eccher persönlich den Flamingo bei einem Überschlag, der aber glimpflich ausging.

        1. Entschuldigung, aber derzeit muß man geduldig sein, die Tücke der IT läßt grüßen,
          deshalb das Doppel. Wenigstens hab ich zweimal etwa das selbe gesagt. Version 2 gefällt mir aber besser.

          1. Ok, Herr Hirsch, in diesem Fall antworte ich auf Ihre Version 2: Vorweg vielen Dank für Ihre Mühe! ANNO hat zum Flugzeug „Tirol“ einiges anzubieten (Probeflüge, Flüge mit Kamerateams über die Gletscher, Flug des Landeshauptmanns zu einer Ausstellung nach Düsseldorf, Motorentausch von 100 PS auf 75 PS, etc.. Auch der Überschlag findet Niederschlag – offenbar blieb die Maschine dabei mit den Rädern in einem Graben hängen), aber zur Änderung des Luftfahrzeugkennzeichens konnte ich nichts finden, auch jetzt nicht, in Kenntnis des Datums 21. Mai 1926.

            Zum Glück gibt’s Spezialist*innen wie Sie oder Frau Dr. Chraust, merci vielmals!

  3. ojeh, wieder in der Warteschlange der Moderation ins Nivana verschwunden, wo auch noch immer mein arman Goliathbeitrag wartet.

    Ich splitte halt auf.

    Das war die offizielle Rundflugmaschine des Flughafens. Das Flugzeug war rot lackiert, wie diese seltene Farbaufnahme (Sammlung Kreutz) zeigt. Inklusive ein kleines Stück Ruder des Farman Goliath. https://postimg.cc/nsJC9cdH

  4. Daß Tirol einmal eine
    “ F r a u L a n d e s h a u p t m a n n “
    hatte….
    Aber – Scherz beiseite – ein Vorname dazu wäre doch auch damals nicht allzusehr „daneben“ gewesen.
    Im Übrigen darf ich doch annehmen, daß auch sie den „Doktortitel“ besaß – oder?

  5. Ich würde gerne näheres von den Usern über das kleine Häuschen in der Bildmitte erfahren.
    Amrasersee ev. Fischzucht – Eis für die Brauereien im Winter …………….

    1. Ich glaube eher, dass dies das heutige Langer Weg 35 ist und nichts mit dem Amraser See etc. zu tun hat. Was / wer das war weiß ich auch nicht!

      1. Mit der Projektion auf die spätere Aldranser Sendergegend käme höchstens noch ein Häusl am Abzweiger der Valiergasse in Frage. Aber ich glaube auf Grund der Größe schon, dass Herrn Roilos Haus Langer Weg 35 ist. Dann würde das Flugzeug aber starten oder einen niedrigen Überflug vollführen, da für eine Landung kein Platz mehr gewesen wäre.

    2. Aufgenommen von der (heutigen) Valiergasse aus, Standort wahrscheinlich so in der Gegend Atrium/(ehem.) Leiner Haus), wahrscheinlich längst abgerissen und zugebaut.

  6. Das Ende des Flamingo kam am 11.September 1927, als das Flugzeug nach einem Motorausfall bei der folgenden Notlandung zu früh aufsetzte und daher an eine Böschung krachte und sich überschlug, wobei das Flugzeug schwer, aber reparaturföhig beschädigt wurde. Im Buch von Frau Dr. Chraust folgt noch eine Schilderung der dubiosen Umstände, durch die ein Wiedereinsatz in Tirol verhindert wurde. Der Flamingo wurde schließlich in den Udet Werken doch noch repariert, kam dann aber in Graz zum Einsatz.

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