Firstfeier! Aber wo?
Einsam und verlassen präsentiert sich uns diese Innsbrucker Baustelle. Von den Festgästen keine Spur. Ob sie nur noch nicht eingetroffen sind oder schon bei einem kühlen Bier im Gasthaus sitzen, lässt sich wohl nicht mehr klären. Aber auch so gibt es auf dieser undatierten Aufnahme aus der Sammlung Kreutz viel entdecken.
Unsere Stammleserinnen und -leser werden sich beim Betrachten vielleicht an dieses Rätselfoto erinnern. Gerüstbautechnisch lassen sich zwischen den beiden Aufnahmen durchaus Parallelen feststellen (zumindest scheint es so für einen Laien wie mich, die Expertinnen und Experten können uns sicherlich fundierter darüber berichten). Und natürlich würde mich auch in diesem Fall interessieren, wo wir uns hier befinden. Haben Sie eine Idee?
(StAI, KR-Ph-429)
Kapelle des Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Siechenhauses, Pflegeanstalt. Gestiftet von der Stadt Innsbruck 1897.
Eröffnung und Bau der Kapelle 1900
Und jetzt hab ich erst noch nach den franzo-josefinischen Jubiläumssiechen googeln müssen. Den Namen kennt kein Mensch mehr, oder? Ich bin mit dem Begriff Zahlstockkapelle aufgewachsen. Ein Begriff, der komplett falsch war, wie ich jetzt das erste Mal erfahren muß.
Wem Zahlstock auch nichts sagt, weil er unter 70 ist, das ist das Tempelchen am Klinikgelände, man kommt über den Zebrastreifen vom Inrain gradaus hin.
Chapeau! Blitzschnell gelöst 🙂
Das Kaiser-Franz-Joseph-Siechenhaus wurde am 70. Geburtstag des Monarchen (18. August 1900) eingeweiht.
Ein ausführlicher Bericht über die Eröffnung findet sich hier:
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19000820&seite=3&zoom=33&query=%22Siechenhaus%22&ref=anno-search
Also, ich weiß nicht – wenn m i r jemand zum 70.Geburtstag ein Siechenhaus geschenkt hätte – seids mir nit bös! – ich hätts taktlos gefunden.
Aber vielleicht hat er ja eh gesagt:
„Mir bleibt nichts erspart“ In diesem Falle: Wie wahr!
„Blutbank“ und „Sportmedizin“ sind, soviel ich weiß, auch im großen Gebäude, an welches diese neubarocke Kapelle angebaut ist.
Und ein schönes stiegenhaus würde vom Innrain aus ins Hauptgebäude hineinführen, falls da überhaupt „offen“ ist – ich bin 2x „hinten eini“
An potentiellen Rätselbildern in Innsbruck immer noch kein Mangel.
So verstaubt, wie das Eingangstor straßenseitig ausschaut, ist da dauerhaft zu, Eingang auf der Klinikseite. Da sich im ersten Stock die Blutspendeambulanz befindet, ist das Stiegenhauszu öffentlich begehbar.
Die Kapelle ist säkularisierter Bestandteil des Thrombozytenlabors. Interessanter Arbeitsplatz.