Erinnerungen werden wach
Auf einem großen asphaltierten Innenhof steht am Rand eine Reihe von ebenerdigen Anbauten. Tageslicht erhalten sie durch die Fenster an der Stirnseite und durch gläserne Dreiecksaufbauten über den Oberlichten. Der Zahn der Zeit nagt schon an den Gebäuden. Mitte der 1980er-Jahre wurden sie abgerissen.
Diese sogenannten Stöcklgebäude konnten viel erzählen, Sie wahrscheinlich auch. Wo haben sich diese Bauten befunden bzw. wofür wurden sie verwendet?
Rätsel gelöst: Es ist der Innenhof der HTL Anichstraße. In den Stöcklgebäuden haben sich Werkstätten befunden.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, um 1986, ©Archiv der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Innsbruck)
Blick von der Gewerbeschule (HTL) Anichstraße zur Tiroler Graphik
Diese Bilder sind gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Rechts sieht man u.a. den alten Gasthof Hentschel, welcher auf diesem löblichen Blog ja schon ab und zu Thema war.
Da fehlts mir jetzt komplett. Kann man das irgendwie mit einem Foto von heute vergleichen oder genau umschreiben?
Hier in Tyrolean Map können Sie das Luftbild von 1974 mit dem Jahr 2016 und dem Stadtplan vergleichen:
https://tyrolean-map.legner.me/#18/47.26496/11.38917/Image_1970-1982
Wenn das Foto nicht oben abgeschnitten wäre (Täter Fotograf oder Stadtarchiv?), müßten dahinter die bekannten Türme der Johanneskirche hervorschauen.
https://postimg.cc/kRPnwY4P
P.S.: Ich hab schon den Fotografen in Verdacht. Es sollte ja das ganze Abbruchgelände drauf sein, also lieber unten alles als oben ein Tipp für ein Jahrzehnte entferntes Rätsel.
Lieber Herr Hirsch,
ihr Verdacht ist richtig. Das Stadtarchiv ist unschuldig, wir würden nie ein Rätsel zusätzlich erschweren ;). Die Bilder stammt aus dem Archiv der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Innsbruck und sollten die Stöcklgebäude vor dem Abriss dokumentieren.
Was noch ziemlich gleich ausschaut sind die Hofseiten der Häuser Bürgerstraße 6 – 10 (siehe unteres Bild)
Habe den Link vergessen:
https://postimg.cc/75t7LNFB
Das ist die andere Seite https://innsbruck-erinnert.at/einige-jahre-nach-dem-krieg/
Noch ein früheres Foto von diesem Innenhof: https://innsbruck-erinnert.at/anich-eschen-bach/
In dem Holzverschlag mit Pultdach (am unteren Bild rechts) war der Jausenkiosk für die Schüler
eingerichtet welchen der damalige Schulwart Hans bis zum Abriss mitte der 80-iger betrieb. (es war dort der Erinnerung nach auch der Fahrradabstellplatz untergebracht ?).
Da Hans auch Mignon-Schitten im Programm hatte, wurde er von den Schülern liebevoll
Mignonsen-Honsn genannt.
Im Stöcklgebäude (oberes Bild hinten rechts- Hauseingang unterhalb der Erkerfenster)
durften kurz vor Abriss der innrainseitigen Gebäude aus baustatischen Gründen nicht mehr
in allen Klassenzimmern unterrichtet werden.
Einen Turnsaal gab es damals in der Anichstrasse nicht, die Schüler mußten den Turnunterricht noch
aussenstehend in z.B. MK-Halle, Turnsaal HTL Bachlechnerstrasse oder im Sommer am Tivoli-Sportplatz
absolvieren.
Die Maschinenbauwerkstatt für die ersten 2 Jahrgänge der Fachrichtungen Elektrotechnik u. Nachrichtentechnik war damals ebenfalls noch auswärts in der ehemaligen Weyrerfabrik in Mühlau
untergebracht.
So lernten damals die Schüler nebenbei Innsbruck näher kennen.
Der damalige Abteilungsvorstand für Maschinenbau, Prof. Hans Kutschera war ein ökologischer Pionier seiner Zeit, er fuhr morgens mit seinem „Waffenrad“ von der Hungerburg über die Höhenstrasse zu seiner Dienststelle
in die Anichstrasse, abends hinunter zum ehem. Riesenrundgemälde und mit der alten Hungerburgbahn wieder
hinauf zur Hungerburg nach Hause.