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Ein Neues Medium

Ein neues Medium

Im Herbst 1869 wurden in Österreich die sogenannten Korrespondenzkarten eingeführt. Lesen Sie hier die Instruktionen zur Einführung der Karten. Die Korrespondenzkarte war für kurze Mitteilungen gedacht und sollte so eine preisgünstigere Alternative zum Brief bieten. Zunächst konnten die Korrespondenzkarten nur innerhalb der Monarchie versendet werden. Die Karten waren bereits frankiert (2 Kreuzer), wie in der Titelabbildung zu sehen ist. Eine Seite war für die Adresse bestimmt, die andere für die Mitteilung.

Ein knappes Jahr später wurde die Korrespondenzkarte auch im Norddeutschen Bund eingeführt. Zur raschen Verbreitung trug auch bei, dass preußische Soldaten im deutsch-französischen Krieg mit solchen Karten ausgestattet wurden und damit Mitteilungen in die Heimat senden konnten. Andere Länder folgten bald dem österreichischen Beispiel, sodass der Weltpostverein schon 1875 die Karten international anerkannte. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden dann zunehmend Bilder auf die Karten gedruckt und damit erhielt die Korrespondenzkarte das bis heute bekannte Erscheinungsbild als Postkarte, wenngleich zunächst der Text noch auf die Bildseite geschrieben wurde.

Auch wenn das Handelsministerium und die österreichische Postverwaltung die Verwendung der Postkarten in Zeitungen erklären ließ, kam es zunächst dennoch oftmals zu Problemen. In den ersten Jahren nach der Einführung finden sich in Zeitungen immer wieder Meldungen über falsch oder unzureichend adressierte Karten, sodass die AbsenderInnen oder vermeintliche AdressatInnen diese bei der Post abholen konnten.

Wiener Zeitung, 3. Jänner 1870.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Korrespondenzkarte aus SammelA-437)

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