Ein Komet für Innsbruck
Das Gebäude Gumppstraße 3 (Ecke Körnerstraße) war bereits Thema im Beitrag Kunst am Bau VIII. Das „Wo?“ wurde in Kollege Herbsts Rätsel schon gelöst. Ein aufmerksamer Innsbrucker Freund von mir namens AR hat mich vor einigen Tagen auf eine Besonderheit auf dem Bild aufmerksam gemacht, das im Rätselbeitrag unbeachtet blieb: Über der Nordkette ist eine Art Feuerball zu sehen. Dabei soll es sich um eine Kometendarstellung handeln, genauer gesagt um den Halley’schen Komet. Dieser war im Frühjahr des Jahres 1910 nämlich im gesamten mitteleuropäischen Raum sichtbar und dominierte wochenlang die Schlagzeilen. Als die bereits über Wochen angekündigte Sensation dann tatsächlich zu sehen war war die Bevölkerung jedoch teilweise von der eher unspektakulären Erscheinung enttäuscht. Siehe dazu Allgemeinder Tiroler Anzeiger vom 24. Mai 1910:
Zum Thema könnte übrigens auch das Bild dieses Beitrags passen, wo Hr. Pechlaner bereits einen Kometen vermutet hat. Das Gemälde an der Hauswand entstand allerdings über 40 Jahre nach besagtem Erscheinen des Kometen.
(Foto: Die Autorin)
Nein nein nein, das ist v.l.n.r. Viggarspitz, Neunerspitz, der Patscherkofel und rechts die Serles. Dazu um 90 Grad falsch die Altstadt. Oder der Kofl ist vom Föhn verweht.
Also:
Von meinem „Kuchlfenster“ aus gesehen, geht zur Zeit der Wintersonnenwende die Sonne an genau der Stelle des Patscherkofelostabhangs auf – wie vom Künstler vereinfacht dargestellt – und zwar etliche Tage hintereinander an nahezu derselben Stelle – erst dann wandert der Aufgangspunkt langsam wieder Richtung Osten.
U n t e r g e h e n im Westen (Weihnachten um an Muggentritt…) tut sie ab Wintersonnenwende tatsächlich später. Man spürts schon!
Also ich hab hier tatsächlich den großen Solstein reininterpretiert. Der hat nämlich auch so einen Buggl. Und der Rest fantasievolle Nordkettenberge. Aber da sieht man schon, wer von Stepanek, Hirsch und Fritz eben südlich des Inns seinen „Hausberg“ hat, und wer nördlich 😉