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Eine Straße – Ein Autor

Eine Straße – Ein Autor

In diesem Beitrag geht es heute ausnahmsweise mal nicht um das was auf dem Titelbild zu sehen ist, nämlich die Rudolf Greinz Straße in Innsbruck, sondern um die Person, dessen Namen sie trägt. Benannt wurde die Straße nach dem Schriftsteller Rudolf Heinrich Greinz, welcher 1866 in Pradl geboren wurde und die meiste Zeit seines Lebens in Innsbruck lebte und publizierte. Mit dreizehn zog er nach Salzburg, wo er später sein Studium in Kunstgeschichte und Germanistik begann, jedoch unvollendet wieder abbrach. Zudem lebte er zwischenzeitlich in München und lernte während seines Aufenthalts in Meran seine Frau Zoee Basevi kennen.

Der Tiroler Autor verfasste humoristisch-unterhaltende Werke, die ein Millionenpublikum erreichten. Die meisten davon erschienen in Zusammenarbeit mit dem Ernst-Staackmann-Verlag. Während seiner Schaffenszeit blieb er selten untätig und verfasste daher nicht nur Romane und Theaterstücke, sondern veröffentlichte zudem satirische Beiträge in Zeitschriften, wie der Münchner illustrierten Wochenschrift Jugend oder der von Richard Wilhelm Polifka herausgegebenen Zeitschrift Föhn.

Die Stadt Innsbruck verewigte er zudem 1917 in seinem Roman „Die Stadt am Inn“. Er schreibt:

So lebhaft es hier während des Tages zugeht, so still und ruhig und einsam ist es in den Abendstunden. Die Schritte der wenigen Fußgänger hallen dann mit gleichmäßigem Schall durch die Dunkelheit. Es sind nur einzelne Menschen, die an den Abenden hier ihren Weg suchen. Meist sind es gute Innsbrucker Bürger, die nach ihren Stammlokalen wandeln. Denn Gasthof an Gasthof liegt in den alten Gassen.

(Rudolf Greinz: Die Stadt am Inn. Leipzig. Staackmann 1917)

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, sollten Sie den Aufsatz „Innsbruck und seine Rudolf-Greinz-Straße“ von Dr. Georg Ott lesen. Er ist in Zeit – Raum – Innsbruck, Band 15 erschienen und hier erhältlich.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-NE-7839)

Autorin: Antonia Knispel

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Ja, und da ich sein Geburtshaus sehe, wenn ich beim Erkerfenster hinausschaue, fällt mir dazu immer die Frau Irma Schönach aus der Andreas-Hofer-Straße 53 ein.
    Ja, wieso denn das?
    Nun, die Familie Greinz hat einmal in der Neuhauserastraße 2 gewohnt, in Wilten, als man von der Wohnung noch freien Blick zur Wiltener Pfarrkirche hatte, lang, lang ists her…
    Und die Irma Schönach „schrieb sich“ noch Wolkan (oder Volkan) und war in der Neurautgasse beheimatet. Ihre Mutter sei eine geborene Rattini aus Ravina bei Trient gewesen – und sie selbst konnte sich auch noch gut im Trentiner Dialekt verständigen…
    Und da bekam sie diesen einmaligen Dienstposten bei der Familie Greinz!!!
    In ihrer Erinnerung erzählte sie immer:
    „Woll! Deees war a netter Herr, der Rudolf Greinz! Und sie… sie war halt a richtige Gnädige!“
    Daß der auf Pradlerstraße 9 geborene Rudolf Greinz sich mit der „Neurautgaßlerin“ Irma besser veraständigen konnte als seine Gattin, ist wohl kein Wunder!
    Denn Frau Zoe, geb. Bassevi, geb. 11.3.1877 in Chikago, war eine Nichte des bedeutenden englischen Staatsmannes Benjamin Disraeli Sie ist am 6.Mai 1934 in Aldrans verstorben.
    Rudolf Greinz selbst ist nicht nur an einem 16.August geboren (1866), sondern an seinem Geburtstag 1942 auch verstorben. (Ich weiß nicht mehr, wo ich diesen /Aber/Glauben einmal gehört habe: „Wer an seinem Geburtstag stirbt, hat ein besonders erfülltes Leben gehabt.
    Die einzige Tochter Cornelia, verehel. Ott (9.3.1902 Meran – 25.4.1972 Weingarten) und der Schwiegersohn Prof.Dr.phil. Stefan Ott (7,12,1900 Oberdischingen – 18.1.1978 Rottweil) ruhen ebenfalls im Familiengrab am Ampasser Friedhof.

    Ich kann mich gut erinnern, wie die Tanten und manche Bekannte begeistert von den Greinz-Romanen erzählten. >ls Titel fällt mir nur ein „Vorfrühling der Liebe“. J

  2. …….und natürlich die köstliche „Tiroler Bauernbibel! D i e „hatten“ wir sogar! (Wo sie wohl hingekommen ist?)
    Die „Pradl-Diagnose“ („Altpradl ist nicht tot. Es schläft nur“) stimmt wohl schon nur mehr in unserer Erinnerung.

  3. Gestern hörte man in den Medien, dass sich an der Ecke Rudolf-Greinz-Straße / Kranewitterstraße ein schwerer Arbeitsunfall zugetragen hat, also auf diesem Bauplatz rechts im Bild hinterm Zaun! Ich habe gar nicht gewusst, dass eine dieser hier stehenden Doppelvillen anscheinend schon vor einiger Zeit abgerissen wurde. Auf Google sieht man noch gut diese leere Abrissfläche.

    Die Rudolf-Greinz- Straße hat ja zwei total unterschiedliche Straßenseiten. An der Westseite der große Prachensky-Bau des Greinzblocks, an der Ostseite bis hin zur Bruder-Willram-Straße zehn sehr ähnliche Doppelhäuser in einem Großvillenstil auf gleich großen Grundstücken erbaut. Wer weiß da etwas über deren Baugeschichte? Ich nicht, dafür hätte ich ein nettes Gschichtl anzubieten:
    Es war in den Sommermonaten 1945 – als Besatzung waren jedenfalls die Amerikaner noch in Tirol. Einige dieser Villen wurden von ihnen anscheinend als Offizierswohnungen beschlagnahmt. Möglicherweise waren es Ärzte des in der heutigen Rennerschule (Pembaurseite) untergebrachten Lazaretts. (Vielleicht kann auch dazu irgendwer Näheres berichten?).
    Nun meine Beziehung zu einer dieser Villen – es müsste dem Gefühl nach Nr. 10-12 gewesen sein: Meine Oma mütterlicherseits lebte in der Reichenauer Straße 17 – sie liebte Zigaretten und Kaffee! Kaffee war damals ja nur Kaffeeersatz, der bei uns teilweise selbst geröstet wurde – aus Gerste und auch aus Zichorienwurzeln! Irgendwer wusste nun, dass man ab 9 Uhr Früh dort droben übriggebliebenen, bereits aufgegossenen echten Bohnenkaffee holen kann. Meine Mutter wollte nun Oma eine Freude bereiten, sie nahm mich damals neunjährigen Buben mit, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass ein Stückl Schokolade auch noch herausschaut. Wir wanderten mit unserem blechernen Milchkandele, welches ja normalerweise für den Kauf der täglichen zugeteilten Milchration im Milchladen der Frau Hirschvogel notwendig war, hinauf und stellten uns in die Reihe der schon Wartenden. Nach einiger Zeit erschien tatsächlich ein Ami mit einem Kübel und füllte unsere Behälter! Schokolade gab es keine!

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