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„D’lustigen Landler“

„D’lustigen Landler“

In der Zwischenkriegszeit existierten in und um Innsbruck gleich mehrere „Gebirgstrachtenerhaltungs- und Schuplattlervereine“. In der Stadt nannten sie sich „Alpina“, in Pradl „Die Inntaler“, in Igls „D‘ Älpler“ und in Hötting „D’Burgstadler“.

Um 1919 schlossen sich auch in Amras einige Trachten- und SchuplattlerenthusiastInnen unter dem Namen „D’lustigen Landler“ zusammen, wie unser Titelfoto zeigt. Über die Vereinsaktivitäten lassen sich in den Zeitungen jedoch nur einige wenige Anhaltspunkte finden:

Am Pfingstsonntag 1920 richtete der Verein ein Gartenfest beim Gasthaus Kapeller aus. Neben Schuplattlertänzen (wie könnte es anders sein?) erwarteten die Gäste auch eine „Gifthütte“ (für zweckdienliche Informationen sind wir dankbar) und „ein Ball auf der Alm“.

Am 3. Feber 1921 ging im Bierwirt der Faschingsball der D’lustigen Landler „mit Unterhaltungen aller Art“ über die Bühne. Neben einem Schrammelquartett, das zum Tanz aufspielte, standen natürlich auch „verschiedene Schuhplattlertänze, der spanische Rasierertanz und komische Vorträge“ am Programm. Auch die Die Inntaler aus Pradl stellten sich mit ihrem „bestbekannten und allseits beliebten Pradler Bandltanz“ zum Ball ein.

Am 19. März 1921 traf man sich zur zweiten ordentliche Generalversammlung beim Bierwirt.

Ende Juni 1921 erhielten die D’lustigen Landler eine eigene Fahne. „Die Standartenblätter zeigen einerseits das Dorf und Schloß Amras, anderseits ein Tiroler Tänzerpaar. Diese Bilder sind in Oel aus der Hand des Max Rainers hervor­gegangen. Die Gemälde sind umrahmt mit der Inschrift ‚Geb.-Tracht.-Erh.- und Schuhplattlerverein D‘ lustigen Landler Amras‘ und dem Motto: ‚Sitt‘ und Tracht der Alten wollen wir erhalten‘. Die Stickerei zeigt diskret wir­kende Aussührung. Die Standarte ist bei Frau Maria Maier, Maximilianstraße 13, verfertigt.“

Am 19. März 1923 fand im Gasthaus Kapeller wieder eine ordentliche Generalversammlung statt.

Und dann verliert sich die Spur …

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Das gleiche Foto findet sich auch auf der Homepage des Trachtenvereins „Die Amraser“. Weiters findet sich dort ein Foto der besagten Vereinsfahne mit dem 1. Gründungsjahr 1904 und weitere Infos zur Vereinsgeschichte. Einen Artikel findet man auch im Amraser Boten 7. Jahrgang Ausgabe Nr. 2. Der Trachten- und Schuhplattelverein wurde 1919 zum 2. Mal und 1946 zum 3. Mal neugegründet:
    http://tv-die-amraser.at/

  2. Der Name „Gifthütte“ ist eine ironische Bezeichnung für eine illegale Schnapsbrennerei. Bei Festen wurde der Ausschank für eine Schnapsverkostung auch so genannt. Auch beim Waldfest des Tiroler Kaiserjägerbundes 1935 gab es für die Gäste neben zwei Bierständen und einer Würstelküche auch eine sogenannte Gifthütte.

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